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Moskau: Hauptstadt Russlands, die jeden fasziniert

Moskau ist eine der am dichtesten besiedelten Weltmetropolen und die größte Stadt Europas. Als Hauptstadt eines riesigen Staates entzückt sie mit ihrem wahrhaft königlichen Ausmaß. Der Kreml mit seinen massiven Türmen und der breite Moskwa-Fluss mit seinen großartigen Brücken, der in die Wolken hinausragende Fernsehturm Ostankino, die auf sieben Hügeln erbauten Stalins Kathedralen und schließlich das moderne Stadtviertel mit Wolkenkratzern «Moskau City». Man erobert diese Stadt wie einen Berg, aber zuerst wird man selbst von dieser Stadt erobert. Man wird hier von der Mischung der Architekturstile überrascht, von den aristokratischen Einzelhäusern, schicken Museen und Theatern entzückt. Und unbedingt sollte man hier in ruhigen Ecken der Stadt Pausen machen, um ein ganz anderes Moskau kennenzulernen. Der Eremitage-Garten, das architektonische Ensemble Krutizy, der Apotheker Garten werden Ihre Verliebtheit in die widerspruchsvolle und laute Hauptstadt Russlands noch verstärken.

Die chronographische Geschichte Moskaus begann 1147. Damals wechselten die Hauptstädte einander ziemlich oft ab und es hing davon ab, wo die Großfürsten regierten: in Ladoga oder in Weliki Nowgorod, in Kiew oder in Wladimir. Den Status einer Hautstadt bekam Moskau erst im 14. Jahrhundert, als mehrere kleinere Fürstentümer sich zu einem Staat vereinigten. Ebendann begann der Aufbau des ersten Kremls aus weißem Stein, der von hohen Wänden mit Türmen umzingelt war. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Großfürstentum Moskau dank den Bemühungen von Dmitri Donskoi, Ivan III. und Wassili III. zum Zentrum des Zarentums Russland, das sich endgültig vom Einfluss der Goldenen Horde befreien konnte.

1547 wurde Ivan IV. der Schreckliche zum ersten Zaren von Russland. Ab dann und bis 1712 war Moskau die Hautstadt des Zarentums Russland. Anfang des 18. Jahrhunderts übertrug der erste Kaiser des Russischen Reichs, Peter der Große, das Privileg der Hauptstadt auf das am Ufer des Finnischen Meerbusens neu gegründete Sankt Petersburg. Somit verlor Moskau den Titel der Hauptstadt für mehr als 2 Jahrhunderte. Und 1992 wurde Moskau wieder zur Hauptstadt, doch diesmal zur Hauptstadt der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR).

Heute ist Moskau die wichtigste Stadt Russlands. Dies ist eine gigantische Metropole mit über 12 Millionen Einwohnern und gehört zu den Top 10 am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Außerdem ist es das größte touristische Zentrum des Landes, das jährlich von mehr als 16 Millionen Touristen besucht wird!

Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist der Rote Platz mit seinen bekannten Kuppeln der Basilius-Kathedrale, dem Kreml, dem Lenin-Mausoleum und zahllosen Kirchen. Hier prangen das beliebte ehemalige Warenhaus GUM mit seiner schicken Fassade im pseudorussischen Stil, sowie das benachbarte dunkelrote Backsteingebäude des Historischen Museums, an dessen Stelle 1755 im Gebäude des Landhofs die feierliche Eröffnung der ersten Moskauer Universität stattfand. Zwei weitere obligatorische Zielorte für Anreisende sind das Nowodewitschi-Kloster (oder Neujungfrauenkloster) und die Himmelfahrtskirche in Kolomenskoje. Die beiden Sehenswürdigkeiten wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Touristen werden unter anderem auch von den Kulturzentren der Hauptstadt angelockt, darunter von dem Bolschoi-Theater («Großes Theater») und der «Tretjakow-Galerie» mit einer der weltgrößten Sammlungen der russischen Bildkunst. Es lohnt sich unbedingt, in den historischen Straßen von Moskau ¬— der vornehmen Arbat-Straße und der alten Warwarskaja-Straße — zu bummeln, sowie im legendären sich drehenden Restaurant des Ostankino-Fernsehturms «7. Himmel» zu Abend zu essen. Und nicht vergessen sollte man natürlich auch, die Aussichtsplattform eines der Wolkenkratzer von Moskau City zu besuchen. Von dort aus hat man eine gute Aussicht auf die großartigen Denkmäler der sowjetischen Architektur — die sieben Stalins Kathedralen.

Um sich von dem Stadtlärm zu erholen, kann man die Moskauer Schlossensembles besuchen: den Zarizyno-Schlosspark, Kuskowo und Ismajlowo. Man kann auch in den bekanntesten Parks Moskaus spazieren gehen: im Sokolniki-Park, in der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft, in den Sperlingsbergen und im größten Parkt der Hauptstadt — im Gorki-Park.

Moskau ist bekannt durch seine Kulturtraditionen, die noch zur Zeit des Altertümlichen Rus entstanden. Im 16. Jahrhundert bekam die lokale Küche ihre eigene Bezeichnung — «Altmoskauer Küche» und verband sich mit der Küche für die Zarenfamilie. Die Namen der Straßen erinnern auch noch an die damaligen Zeiten. Die Diener des für die Ernährung von Würdenträgern und des Zaren selbst zuständigen Amtes «Sytni Prikas» wohnten in den Straßen mit entsprechenden Namen: Povarskaja (Kochstraße), Myasnitskaja (Fleischerstraße), Skaterniy (Tischdecken-) und Chlebniy Pereulok (Brotgasse).

Heute gibt es in Moskau ausreichend Plätze, wo man traditionell russisch essen kann. Insbesondere sind das dicke, luftige Breie, wie Buchweizenbrei mit Pilzen. Eine richtige Spezialität für Ausländer sind bekannte kalte Suppen, wie Okroschka (Brottrunksuppe), Rote Bete Suppe und kalter Borschtsch. Ebenso wie warme Suppen, die traditionell mit Wodka serviert werden. Zum Beispiel Soljanka — auch als Seljanka bekannt, eine herzhafte Fischsuppe mit Fischkuchen und dicke Kohlsuppe (Schtschi), in der sogar der Löffel steht. Dabei sagen die Feinschmecker über eine schlechte, dünne Suppe, dass man dadurch Moskau sehen kann. Von den Fleischgerichten der Altmoskauer Küche sollte man Auerwild und Feldhuhn gebacken probieren. Von den Fischgerichten sollte man unbedingt das bekannte Gericht «Rybnik» probieren ¬— Lachs oder Störfisch im Teig. Nicht zu unterschätzen wäre auch etwas wie eine Träne (Fisch) in Aspik. Dieses Gericht erschien in Moskau im 18. Jahrhundert und zählte zum Essen der Armen. Doch im Laufe der Zeit wurde es komplizierter und kam auf den Tisch der Adeligen. Die herzhafte Fischbrühe wurde heller, und das Aspik selbst wurde mit gekochter Karotte und Eiern geschmückt. Ein weiterer Leckerbissen von Moskau sind Pfannkuchen mit Kaviar und saurer Sahne. Dazu gehört noch eine ganze Reihe von berauschenden Getränken, wie Sbiten oder Medowucha (Honigwein).

Als eines der beliebtesten Volksgerichte in Moskau und ganz Russland gilt heute der Oliviersalat. Dieser wurde noch im 19. Jahrhundert vom französischen Koch Lucien Olivier erfunden, der in Moskau ein Restaurant mit französischer Küche,«Eremitage», besaß. Doch sein Rezept, das noch Haselhuhn, Kapern und Krebshälse enthielt, veränderte sich in der Sowjetzeit ziemlich wesentlich. Das Fleisch wurde durch die Wurst ersetzt, und die Kapern durch die Salzgurken. In den Moskauer Restaurants existieren dutzende Varianten des «russischen», «Husaren-» oder «hauptstädtischen» Salats, des sogenannten «Oliviersalat vom Chefkoch». Heute ist der Oliviersalat das anerkannte Silvestergericht in allen Moskauer Familien, ebenso wie eine weitere Legende der sowjetischen Küche — der Salat «Hering unterm Pelz». Man glaubt, dass dieses Gericht 1918 von einem Kaufmann Bogomilow, der eine Kette von Wirtshäusern besaß, erfunden wurde. Damit seine Stammkunden, berauscht vom Wodka, einander nicht zu verprügeln begannen, erfand er den idealen Volksimbiss mit revolutionärem Hintergrund. Der salzige Hering symbolisierte die Arbeitsklasse, und die Schicht aus Karotte, Kartoffeln, Zwiebeln und kommunistisch roter Bete standen für die Bauernschaft und die Farbe der revolutionären Flagge. All das machte Bogomilow mit Mayonnaise zum Andenken an die Französische Revolution an. Der Salat wurde mit der folgenden Abkürzung betitelt: SCH.U.B.A., was im Russischen für Folgendes steht: Dem Chauvinismus (SCH) und der Dekadenz (U) — Boykott (B) und Anathema (A). Ein anderes Gericht, das Beliebtheit in der Hauptstadt genoss, hatte georgische Wurzeln und hieß «Hühnchen tapaka». Tapaka bedeutete eine große Pfanne aus Gusseisen mit einem schweren Deckel, mit dem das mit Knoblauch geschmorte und gewürzte Hühnchen zum besonderen Rösten gedrückt wurde. In der Sowjetzeit war die Pfanne «Tapa» nur schwer zu bekommen, deswegen begannen die Hausfrauen die Hühnchen mit Bügeleisen aus Gusseisen zu drücken, und das Gericht selbst bekam einen verständlicheren Namen «Hühnchen tabaka».

Im Jahre 2018 wird Moskau zu einer der 11 russischen Städte, die die Fußballweltmeisterschaft ausrichtet. An den Tagen der Weltmeisterschaft — vom 14. bis zum 15. Juli — empfängt die Hauptstadt ca. eine Million Touristen. Die wichtigste Sportarena der Weltmeisterschaft ist das Stadion «Luschniki». Dort finden das Auftaktspiel, drei Spiele der Gruppenetappe, ein Halbfinalspiel und das Finale statt. Dieses Stadion empfing noch die Olympischen Sommerspiele 1980. Für die Weltmeisterschaft wurden die Sitzplätze von 78 bis auf 81 Tausend erhöht und man arbeitete sehr tüchtig an dem Rasen mit dem automatisierten Heizungs- und Bewässerungssystem.

Das zweite Stadion der Hauptstadt, das speziell für die Weltmeisterschaft noch 2014 erbaut wurde, ist die Otkrytije Arena bzw. das Spartak-Stadion. Es befindet sich neben dem Flugfeld Tuschino, ist das Heimstadion vom Fußballklub Spartak Moskau und bietet 45.000 Zuschauern Platz. Im «weißroten Kolosseum», wie das Stadion bereits genannt wird, finden Gruppenspiele und eines der Spiele des Achtfinales der Weltmeisterschaft 2018 statt. Der Ticketverkauf startet ab dem 2. Juli. Jeder Fan bekommt auch noch seinen eigenen Pass — eine personifizierte Zuschauerkarte. Außerdem wurden für die Besucher der Weltmeisterschaft nationale, touristische Karten «Russia CityPass» ausgearbeitet, die es einem ermöglichen, kostenlos und ohne in der Schlange zu stehen, einige Museen zu betreten, an einigen Schifffahrten und Busstadtrundfahrten teilzunehmen, oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

Neben den Fußball-Veranstaltungen werden in Moskau jährlich Hunderte von Festen und Festivals durchgeführt. Unter den größten ist die großartige Parade aus Anlass der Beendung des Großen Vaterländischen Kriegs und der Niederringung des faschistischen Deutschlands. Am 9. Mai kann man am Roten Platz nicht nur die Truppen marschieren und die Kriegsmaschinen von Panzern bis hin zu Flugkörpersystemen vorbeifahren sehen, sondern auch eine spektakuläre Show mit der Teilnahme von den weltgrößten Lasthubschraubern MI-26 und Erdkampfflugzeugen SU-25.

Im Sommer Ende Juni findet in der Hauptstadt das Internationale Filmfestival Moskau statt. Zum ersten Mal fand es 1935 unter Sergej Eisenstein statt. Nun zählt das Filmfestival zum zweitältesten Kinofestival der Welt nach den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.

Seit 2005 findet in Moskau jeden Herbst «Moscow restaurant week» statt, an der mehr als hundert Stadtrestaurants teilnehmen. Im Laufe des Monats bieten die Chefköche den Gästen ein Set-Menü zum Fixpreis zum Probieren, damit jeder Besucher die Küche, selbst von den erlesensten Restaurants, probieren kann. Außerdem finden am ersten und zweiten Septembersamstag in der ganzen Hauptstadt Straßenfeste und Konzerte statt. Die wichtigsten Feierlichkeiten entfalten sich am Roten Platz, am Erinnerungskomplex Poklonnaja Gora und in den Sperlingsbergen.

Eines der beliebtesten russischen Feste ist das Neujahr. Viele Leute feiern es traditionsgemäß am Roten Platz. Da kann man neben dem GUM Schlittschuh laufen, den Haupttannenbaum des Landes sehen und das Glockenspiel am Spasskaja Turm hören. Nach dem Neujahr kommt nach Moskau das Weihnachtsfest. Am 7. Januar findet am Roten Platz der wichtigste Weihnachtsmarkt des Landes statt, wo man warme Pfannkuchen mit Kaviar und warmes Sbiten-Getränk probieren, sowie sich Souvenirs, wie gedruckte Pfefferkuchen, Chochloma-Spielzeuge oder Orenburger Schals anschaffen kann.

Moskau ist eine feierliche Stadt. Hier ist es immer laut und grell, sogar in der dunklen Nacht. In dieser Stadt kann man lange spazieren gehen, sich allerlei gesprochene Sprachen am Roten Platz anhören, die Weltmeisterwerke in der Tretjakowskaja Galerie bewundern und den Moskwa-Fluss herunter mit dem Schiff fahren. Unter der Erde kann man eine der schönsten Metros der Welt sehen. In den Sperlingsbergen kann man die Aussicht auf den Hochbau der Universität Moskau, sowie auf die Stadt genießen. Wenn man sich ein paar Tage Zeit für alte Landsitze, Kuskowo und Ostankino, gönnt, kann man etwas darüber erfahren, wie die gräflichen Familien im alten Moskau lebten und was sie zu machen pflegten. Und wenn man von den Eindrücken müde wird, sollte man in ein Restaurant auf der Suche nach den Pfannkuchen, dem Fisch im Aspik und dem russischen Oliviersalat gehen. Hauptsache, rechtzeitig eine Pause zu machen! Und dann wird man nach Moskau immer wieder kommen wollen...

Wie zu erreichen

Nach Moskau kann man mit einem beliebigen, zugänglichen Verkehrsmittel kommen. In der Hauptstadt funktionieren 24 Stunden vier Flughäfen: Domodedowo, Scheremetjewo, Wnukowo und Zhukowskij, sowie neun Bahnhöfe. Direktflüge nach Moskau gibt es aus solchen amerikanischen Städten, wie New York, Los Angeles, Washington, Miami. Fast aus allen europäischen Städten kann man nach Moskau kommen, darunter aus Paris, Berlin, Prag, Rom und London.

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