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Jalta, eine Perle der Krim

Jalta ist eine Visitenkarte der Halbinsel Krim. Dank der wunderbaren Strände, Sanatorien mit thermalen Quellen und heilbringendem Nadelaroma, Gebirgshochebenen und Wasserfällen wird es als Perle des Schwarzen Meers bezeichnet. Das Bild wird durch zahlreiche Schloss-Park-Ensembles mit Museen und Ausstellungspavillons abgerundet. Der berühmteste darunter ist der Liwadija-Palast, die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren. In Jalta kann man Seilbahn fahren und einheimische Weine verkosten. In dieser ruhigen, schattigen Küstenstadt findet jeder eine Beschäftigung, die ihn am besten anspricht.

Jalta befindet sich 80 Kilometer von Simferopol entfernt, an der Küste des Schwarzen Meeres, am Hang der Hauptgebirgskette des Krimgebirges. Verwaltungsmäßig umfasst der Kurort Jalta die benachbarten Sieglungen der Südküste: Alupka, Simejis, Hursuf, Foros, Mishor, Massandra, Korejis und Haspra und bildet den sogenannten Großraum Jalta.

Der Legende nach segelten einmal byzantinische Kaufleute durch das Schwarze Meer. Sie haben die Krim-Küste gesichtet und gerufen: Jalos! was auf Griechisch bedeutet «Ufer». Andere Quellen meinen, der Name Jalta käme aus Turksprachen. Aber Historiker behaupten, dass es Taurer waren, die vor etwa zwei Tausend Jahren als Erste hierher kamen und ihre Siedlung namens Taurien gründeten. Die erste schriftliche Erwähnung dieser Siedlung stammt aus dem Jahr 1154. Sie hieß damals Dschalita, die italienischen Landkarten des 14. Jahrhunderts nannten sie Kaulita oder Etalita.

Dreihundert Jahre lang gehörte Jalta zum Osmanischen Reichs. Nach dem ersten Russisch-Osmanischen Krieg 1783 wurde die Krim Teil Russlands. Damals war Jalta ein beschauliches Dörfchen mit Holzhäusern. Der erste Steinbau in Jalta war der Glockenturm der Kirche des Heiligen Johannes Chrysostomos am Polikurowski-Hügel. Entsprechend dem Ukas (zu Deutsch: Verordnung) des Zaren wurde 1837 Ujesd (Landkreis) Jalta gegründet, 1843 wurde der erste Generalbebauungsplan gebilligt: es sollte eine Stadt mit einer Strandpromenade und mehreren Straßen entstehen. Zu damaliger Zeit gab es in Jalta dreißig Häuser mit 224 Einwohnern. Dann begann eine rasante Entwicklung der Stadt: eine befestigte Fahrstraße wurde gebaut, zahlreiche Paläste, Landsitze und private Sommerhäuser wurden errichtet. Nachdem 1873 die Eisenbahn zwischen Sewastopol, Simferopol und dem Mittleren Russland in Betrieb genommen wurde, verwandelte sich Jalta in einen angesagten Kurort, wo sich russische Adlige jeden Sommer trafen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Jalta, eine nach der anderen, Heilanstalten eröffnet. In Sankt Petersburg und Moskau wurde das Klima von Jalta hoch gepriesen, seine heilenden Eigenschaften konnten sich durchaus mit dem mediterranen Klima messen. Tatsächlich wirkt die Luft von Jalta wohltuend und fördert die Genesung, besonders bei der Behandlung der Atemwege: diese Luft ist gesättigt von Jod, Sauerstoff, Aromen der Kiefer- und Wachholderharze. Im Vergleich zur Schwarzmeerküste im Kaukasus ist das Klima in Jalta trockener, es gibt weniger Niederschläge, was die Hitze erträglicher macht. Die Temperaturen im Sommer überschreiten oft +30 Grad, und im Winter sind Tage mit fast sommerlichen +20 Grad nicht selten; die Wassertemperatur während der Hochsaison beträgt 22 bis 24 Grad.

Nach der Revolution 1917 brachen für den Kurort schwere Zeiten an. Sämtliche prachtvollen Paläste und Landsitze wurden nationalisiert. Während des zweiten Weltkrieges wurden die Krim und Jalta von 1942 bis 1944 durch die deutschen Streitkräften besetzt. In Jalta funktionierte eine Untergrundorganisation, die im Kampf gegen die Besatzer mitwirkte. Während der Befreiung von Jalta wurde ein Teil historischer Bauwerke beschädigt, aber dank der Einheimischen blieben die meisten Paläste unversehrt. Eines der bekanntesten Prachtbauwerke ist der Liwadija-Palast, die beliebteste Sommerresidenz der kaiserlichen Familie. Am 4. Februar 1945 fand hier die berühmte Konferenz von Jalta statt — das zweite Gipfeltreffen der «Großen Drei», der alliierten Staatschefs Stalin, Roosevelt und Churchill. Dokumente zu diesem historischen Ereignis kann man heute im Erdgeschoss des Palastes besichtigen.

In der Nachkriegszeit erlebte der Kurort einen richtigen Aufschwung, als Sanatorien und Erholungsheime eines nach dem anderen gebaut wurden. In Jalta entstanden große Hotels, Kinotheater, Restaurants und Gaststätten. Zwischen Simferopol und Jalta wurde die längste Trolleybus-Linie der Welt (85 km) gebaut. Stein- und Kieselstrände von Jalta wurden auch in der Nachkriegszeit künstlich angelegt. Die Badesaison in Jalta fängt im Mai an und dauert bis Oktober. Zur Hochsaison sind Badestrände so prall gefüllt, das man keinen freien Platz mehr findet. Im September und Oktober ist das Meer noch warm und die Sonne nicht mehr so glühend, deshalb wird diese Zeit auch «samtene Saison» genannt. Die meisten Badestrände sind mit Toiletten, Duschanlagen und Sonnenliegen ausgestattet, es gibt Cafés und Animation für Kinder. Zu einem Strandurlaub in Jalta sollte man unbedingt Kultur hinzufügen. Der sogenannte Großraum Jalta ist voll von Baudenkmälern und interessantesten Museen. Das sind der Woronzow-Palast; Liwadija-Palast, der mit dem Leben von Romanows verbunden ist; Museen, die Leben und Werke vieler Schriftsteller dokumentieren. Zahlreiche Parkanlagen, darunter der berühmte Botanische Garten Nikita (Nikitski botanitscheski sad), laden zu ausgedehnten Spaziergängen im Freien ein.

Ein Kurort-Aufenthalt beinhaltet auch, dass man die regionale Küche kennenlernt. Heutzutage leben im Süden des Krim über 80 Völker: Russen, Ukrainer, Tataren, Armenier und andere, die irgendwie die gastronomischen Gewohnheiten der Einheimischen beeinflusst haben. Ihre Krönung bleibt aber die Küche der Krimtataren. Die ganze Küste von Jalta ist mit tatarischen Lokalen und Restaurants übersäht. Man sollte unbedingt Samosas (Samsy), tatarische kleine Fleischpasteten probieren, sowie Laghman, eine scharfe, würzige Suppe mit Lamm und speziellen Nudeln, die traditionellen Pilaw und Schaschlik, Dolma (auch Sarma genannt), Rouladen aus Weinblättern. An jeder Straßenecke werden tatarische Tschebureki verkauft, sowie die Honig-Baklava, eine Süßigkeit, die aus den Zeiten des Osmanischen Reiches stammt. Wenn man etwas Besonderes kosten möchte, sollte man den Markt in Jalta besuchen. Im Sommer ist hiesige Auswahl von Obst und Gemüse einfach gewaltig. Eine echte Krim-Spezialität sind rote Zwiebeln von Jalta. Die flachen Zwiebeln, die wie große rote Scheiben aussehen, sind unverwechselbar. Je größer und flacher eine Zwiebel ist, desto süßer schmeckt sie. Gegen Mitte des Sommers kann man hier sehr süße Krim-Feigen kosten. Empfehlenswert wäre auch der Krim-Honig, den man in den Bergen sammelt. Beliebte Andenken an Jalta sind getrocknete Kräutermischungen, die als Tee aufgebrüht werden, Lavendelöl, Massandra-Weine und verschiedene Erzeugnisse aus Wachholderholz.

Jalta ist auch eine Festival-Stadt. Auf der Strandpromenade der Stadt werden regelmäßig Kulturveranstaltungen und Feierlichkeiten ausgetragen. Im Winter kommen Gäste nach Jalta, um das milde Klima zu genießen und auf dem Ai-Petri-Plato Ski zu fahren. Das ist eine einzigartige Möglichkeit, gleichzeitig im Winter und im Frühling zu verweilen. Jalta ist ein außergewöhnlicher Ort. Jeder, der mindestens einmal hierher kommt, verliebt sich unsterblich in diese Stadt. Das ganze Leben lang fühlt man sich dann vom warmen Jalta angezogen, das das Krimgebirge von kalten Winden schützt.

Wie zu erreichen

Jalta kann man sowohl auf dem Landweg als auch auf dem Luftweg erreichen. Die letzte Variante ist einfacher und spart viel Zeit. Jalta wird aus vielen Städten angeflogen: Sankt Petersburg, Nowosibirsk, Sotschi, Kasan, Jekaterinburg, Tjumen u.a. Am häufigsten landen hier die Maschinen aus Moskau. Ein Flug dauert zwei Stunden. Alle Flugzeuge landen am Internationalen Flughafen von Simferopol. Nach Jalta werden die Gäste mit Bussen einer zu Aeroflot gehörenden Transferfirma Fly&Bus befördert, die Fahrzeit beträgt zwei Stunden. Andere Möglichkeit wäre die Obuslinie Nr. 55, diese Fahrt dauert 2,5 Stunden. Man kann auch ein Taxi nehmen.

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