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Simferopol die Hauptstadt der Krim und Taurien

Simferopol galt schon immer als das Tor der Krim. 2.000 Jahre lang kamen Reisende in die Stadt und begaben sich sofort weiter zum Meer und in die Berge. Simferopol ist im Vergleich zu den anderen Städten der Krim ungerecht unterbewertet. Simferopol war als eine der schönsten Gebietsstädte des russischen Reiches bekannt und konnte seine Architektur, trotz der Kriege und Zerstörungen, erhalten. Alle Geheimnisse der alten Hauptstadt der Krim sind natürlich nicht auf einmal zu entschlüsseln. Den Geist der Stadt zu fühlen, die alte skythische Stadt Neapolis zu besichtigen, sowie den Sirup aus Rosenblättern zu probieren gehören jedoch zum Minimalprogramm bei einem Besuch der Stadt.

Simferopol gilt als «das Herz» der alten Krim. In der Stadt haben bereits die alten Griechen Menschen «gesammelt» — Simferupolis bedeutet übersetzt aus dem Altgriechischen «die Sammler-Stadt». Simferopol hatte immer den Status der Hauptstadt — heute von der Krim und früher von Taurien — so wurde nämlich die Halbinsel Krim in der Antike und dem Mittelalter genannt. Die Stadt steht auf den Ruinen der skythischen Stadt Neapolis, die als die Hauptstadt des skythischen Reiches in der Zeit der Goldenen Horde diente, und der Stadt Ak-Metsched bzw. der Stadt, die dort während des Krim-Khanats entstand und auf Tatarisch «die weiße Moschee» bedeutet. Simferopol hat sogar zwei Geburtstage. Der Erlass «Über den Verwaltungsaufbau von Taurien» wurde von Katharina II. am 8. Februar 1784 unterzeichnet. Dieser Tag wird offiziell als das Gründungsdatum des modernen Simferopol betrachtet. Allerdings wird das Stadtfest auch am ersten Sonntag im Juni gefeiert, als nämlich im Juni 1784 die ersten Häuser erbaut wurden und die ersten russischen und ukrainischen Anwohner sich niederließen.

Die ältesten Stadtteile sind in der Altstadt zu besichtigen, die mit der Lenin-Straße, der Krylow-Straße, sowie den Straßen Krasnoameiskaja und Sewastopolskaja gestaltet ist. Dort blieben Lehmwände und enge winkelige Gassen der Stadt Ak-Metsched erhalten. Hundert Meter entfernt ist aber ein ganz anderes Bild zu finden: die typische Bebauungsweise aus der Zeit der Katharina II. mit einem charakteristischen rechteckigen Straßennetz und gleichaussehenden, zweistöckigen Häusern. Im 19. Jahrhundert wurde Simferopol zur wahren Gebietsstadt. Dort wurden Theater, Museen, Gymnasien und Kirchen gebaut, sowie öffentliche Parks angelegt. Trotz der bewegten Geschichte der Krim im 20. Jahrhundert blieben dort einzigartige, historische Gebäude erhalten, dessen Wände ein bleibendes Andenken angesehener Persönlichkeiten bewahrt. Insbesondere traten zu verschiedenen Zeiten auf der Bühne des lokalen Theaters berühmte russische Schauspieler wie Michail Semjonowitsch Schtschepkin und Olga Leonardowna Knipper-Tschechowa auf. Dmitri Iwanowitsch Mendelejew war als Dozent am Simferopol- Männergymnasium im Jahre 1855 tätig.

Man sollte mindestens einen ganzen Tag für die Besichtigung des Stadtzentrums einplanen. Eine nähere Bekanntschaft mit allen Standorten, die irgendwie mit den Wandersagen von Simferopol verbunden sind, wird sich wohl über mehrere Tage erstrecken. «Die Stadtquest» fängt traditionell vom Bahnhofsplatz an. Riesige Weinkeller unter den zentralen Straßen und alte Villen auf der Puschkin-Straße erregen das Interesse und lassen in die Stadtgeschichte eintauchen. Schöne Hauseingänge und Fenster der edlen Villen, sowie die 750 Jahre alte Eiche namens «Bogatyr Tauriens» im Park «Salhyrka» versetzen in Begeisterung! Der Legende nach gilt diese als der Prototyp der Eiche aus dem berühmten Märchen «Lukomorje» von Alexander Sergejewitsch Puschkin. Es ist auch bekannt, dass im Jahr 1820 der junge Puschkin eine Woche in Simferopol verbrachte. Daher könnte er wohl das Bild dieser mächtigen Eiche in seinem Märchen «Ruslan und Ljudmila» verwendet haben. Für Liebhaber der Geschichte und Archäologie ist die Besichtigung der Ruinen der skythischen Stadt Neapolis, sowie eine Tour ins Taurien-Museum und auch ins Archäologische Museum von Simferopol sehr empfehlenswert.

Für den kleinen Hunger während der Tour sollte man sich am besten eines der lokalen Restaurants mit der krim-tatarischen Küche aussuchen. Deren bekanntestes Gericht heißt «Tschebureki». Das sind große gebratene Teigtaschen aus dünnem ungesäuerten Teig und einer saftigen Fleischfüllung. Tschebureki werden reich in Butter gebraten und in der Regel mit der Hand gegessen. Ein anderes interessantes Gericht der tatarischen Küche ist Jantyk, bzw. fast dieselben Teigtaschen, die jedoch weniger bekannt sind. Diese Teigtaschen werden ohne Öl auf einer trockenen Pfanne gebraten und erst danach mit geschmolzener Butter beschmiert. Es gibt viele Variationen der Jantyke: sowohl die klassischen mit Fleisch, als auch die mit Käse und Tomaten, Kartoffeln und Quark. In der kleinen Stadt Belogorsk, die 40 km entfernt von Simferopol liegt, befindet sich sogar ein Jantyk-Denkmal. Während eines Spazierangs durch Simferopol sollte man unbedingt die Aufmerksamkeit der lokalen Marke von Sirups aus Rosenblättern schenken. Dieses Leckerchen kann auch als ein hervorragendes Souvenir aus der Krim dienen.

Die Krim und ihre Hauptstadt Simferopol sind wunderschön zu jeder Zeit des Jahres. Neben dem traditionellen Sommerurlaub wird Toursiten sicherlich auch ein Stadtbesuch im Winter oder Frühjahr gefallen, wenn es ihnen nicht zu schade sein wird, die Zeit in einen der zahlreichen interessanten Museen der Stadt zu verbringen. Was Jazz-Fans betrifft, dann ist der Herbst für sie die beste Zeit im Jahr. Im November 2016 fand in Simferopol das erste Internationale Jazz-Festival der Krim mit Auftritten von Musikern aus den USA, Brasilien, Schweiz und Russland statt. Die Organisatoren hoffen, es zu einer jährlichen Veranstaltung zu machen und der warme und sonnige Herbst auf der Krim wird noch zauberhafter sein!

Wie zu erreichen

Simferopol ist am einfachsten und schnellsten mit dem Flug zu erreichen. Der internationale Flughafen «Simferopol» erhält Flüge von den drei Moskauer Flughäfen, (Domodedowo, Scheremetjewo, Wnukowo), sowie aus Sankt Petersburg Jalta, Tjumen, Tscheljabinsk, Nowosibirsk, Krasnodar, Kasan und Jekaterinburg. Der Flug aus Moskau dauert 2 Stunden 40 Minuten. Der Flughafen befindet sich 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Die anderen Städte der Krim, bzw. Jalta, Sewastopol, Aluschta, Saky, Jewpatorija, sowie die Kurorte in der Umgebung von Simferopol sind mit dem Mikrobus «Fly&Bus» zu erreichen, der sich vom Bahnhofsplatz aus aufmacht. Abfahrts- und Ankunftszeiten der Busse sind mit den Ankunfts- bzw. Abflugzeiten der einzelnen Flüge, (inklusive der Nachtflüge) abgestimmt.

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