Bayreuth wurde in einer Urkunde 1194 erstmals erwähnt. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Dieser geht vermutlich auf ein mittelhochdeutsches Wort zurück, und es ergibt sich damit für Bayreuth als „Rodung Bayerns“. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bekam die kleine Siedlung das Stadtrecht verliehen. Es wurde in einer Urkunde über einen Stadtbrand berichtet, der 137 von 250 Häusern der Stadt vernichtete. Wenn man diese Information in Rücksicht nehmen würde, könnte man sich eine Vorstellung von der „Größe“ Bayreuths machen. Das neue Leben für die Stadt begann Mitte des 18. Jahrhunderts, als hier Markgräfin Wilhelmine, die ältere Schwester des Kaisers Friedrichs des Großen, her kam. In dieser Zeit erlebte Bayreuth seine Blütezeit: das Stadtzentrum wurde großzügig umgebaut, mehrere Paläste im Barock-Stil wurden gebaut, Parks wurden angelegt. Die Markgräfin selbst schrieb Opern, spielte Instrumente und malte. Unter Wilhelmine wurde das Markgräfliche Opernhaus 1748 erbaut, das eine ausschlaggebende Bedeutung im zukünftigen Schicksal Bayreuths hatte.
Der Theaterbau im Barock-Stil galt zwischen Ende des 18. Und Anfang des 19. Jahrhunderts als das beste Obernhaus Deutschlands. Vor allem, weil die Bühnentiefe 27 Meter beträgt, was für Opernaufführungen günstig war. Das lenkte den Blick Richard Wagners auf die Stadt. Im Jahr 1872 zog er in die Stadt um, um hier seine Opern aufzuführen. Nach zehn Jahren starb er und wurde im Garten neben seinem Haus begraben. Drei Jahre später wurde der Komponist Franz Liszt auf dem Bayreuther Stadtfriedhof beigesetzt. Er kam nach Bayreuth, um seine Tochter Cosima, Wagners Witwe, zu besuchen, aber wurde krank und verstarb bald drauf. Auf solche Weise wurde die kleine Stadt zu einem Ort, wo zwei größte Komponisten ihre letzte Ruhestätte fanden. Was Cosima angeht, so pflegte sie das musikalische Erbe Richard Wagners sehr aktiv. Unter ihrer Leitung wurden die ersten Richard-Wagner-Festspiele durchgeführt. Heute sind die Bayreuther Festspiele das wichtigste Ereignis des Jahres für europäische Musikliebhaber.
Bayreuth liegt im Herzen Oberfrankens. Diese Region ist ein Teil Bayerns, aber die einheimische Küche lässt sich jedoch nicht ganz als bayerisch bezeichnen. Es gibt hier viele Bayreuther Spezialitäten, wie z. B. Spargel- oder Kohlrabisuppe, Hopfenprossensalat und Hollunderküchle. Die Einstellung der Bayreuther zum Essen lässt sich am besten anhand von den Fakten nachvollziehen: die Stadt gilt als Weltrekordhalter für die Anzahl der Bäckereien und Konditoreien pro Kopf und hier ist die größte Anzahl von Metzgern pro Person registriert. Letztendlich ist in der Stadt die weltweit (!) größte Kneipendichte nachvollziehbar. Die Bierspezialität Bayreuth ist das Weizenbier „Maisel´s Weisse“, trotzdem kann man hier das gewöhnliche helle Bier mühelos finden.
Den Bayreuther Ruf als musikalische Metropole Bayerns hat die Stadt der Spitalkirche zu verdanken, die sich auf dem Marktplatz befindet. Sie wurde Mitte des 18. Jahrhundert gebaut und ist durch ihre prächtige Ausstattung sowie ihre Orgelspiele und klassische Konzerte bekannt, die hier regelmäßig stattfinden. Ein ehrendes Andenken bewahrt die Kirche neben dem alten Schloss der liebreizenden Wilhelmine, die in dieser Kirche zusammen mit ihren Ehemann und ihrer Tochter beigesetzt wurde. Über das Leben Wagners berichtet die Villa Wahnfried, das ehemalige Wohnhaus des Komponisten. Sie befindet sich im Hofgarten, in dem man flanieren, die Natur, den Hofgartenkanal, Brücken sowie hier und dort aufgestellte Skulpturen genießen kann. Dieser Ort schafft eine einzigartige, ruhige Atmosphäre, in der man sich gelassen und harmonisch fühlen kann.