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Sotschi – Olympische Perle

Sotschi — eine Kur- und Sporthauptstadt Russlands, die wärmste und sonnigste Stadt des Landes. Die Skipisten in Verbindung mit dem Schwarzen Meer, in dem man von Ende Mai bis Oktober schwimmen kann, brachten Sotschi im Jahr 2014 einen Gastgeberstatus der Olympischen Spiele. Die Stadtstrände mit einer Gesamtlänge von 118 km sind wie für einen erholsamen Urlaub geschaffen. In den Sanatorien der Stadt werden Wellness-Programme angeboten, die auf der Grundlage von Mineralwasser und Heilschlamm basieren. Liebhaber einer aktiven Erholung haben hier die Möglichkeit Yachting zu betreiben, die Gebirgsflüsse entlang zu raften, auf olympischen Strecken zu fahren, zu Wandern, in die alten Höhlen hineinzusteigen oder das Klettern zu meistern. Und das örtliche Delphinarium, das Arboretum und das Ozeanarium bringen etwas Abwechslung in den Familienurlaub.

Der Große Sotschi erstreckte sich über 145 km entlang des Meeres — vom Dorf Margi bis zur Grenze mit Abchasien. Dieses Gebiet, welches bereits zur Altsteinzeit besiedelt war, kannten die alten Griechen sehr gut. Laut einer Legende fesselte Zeus in der Gegend von Sotschi, am Adlerfelsen oder am Berg Fischt den Prometheus, der das Feuer vom Olymp den Menschen übergeben hatte. Ein örtliches Mädchen Agura brachte ihm Essen und Trinken, wofür Zeus sie in einen Fluss verwandelte. Mythenforscher glauben auch, dass Odysseus seinen Kampf mit dem Zyklopen in Achschtrsker Höhle austrug. Auf die Gedanken über eine mythische Vergangenheit weisen auch die zahlreichen lokalen Dolmen hin — riesige Steinbauten, deren Bestimmung bis heute noch ein Rätsel bleibt. Bekannt ist dafür, dass es in dieser Gegend altgriechische und altrömische Kolonien gab. Seit dem VI. Jahrhundert übte Byzanz einen starken Einfluss auf die kaukasische Küste aus. Uns erreichten nur Ruinen einer byzantinischen Kirche des XII Jahrhunderts in der Nähe des Dorfes Loo. Im XIII. Jahrhundert wurden Byzantiner von genuesischen Kaufleuten verdrängt, die letzten wiederum wurden im XVI. Jahrhundert vom Osmanischen Reich vernichtet.

Im Jahre 1641 wurde Sotschi zum ersten Mal in den Aufzeichnungen des Türken Evliya Çelebi erwähnt. Zum XIX. Jahrhundert wurde das Gebiet von Sotschi von abhasisch-tscherkessischen Völkern eingenommen, von denen ein Teil nach der Niederlage im Kaukasuskrieg im Jahre 1864 in die Türkei auswanderte. Zu diesem Zeitpunkt errichtete Russland bereits eine Linie aus Küstenfestungen: Fort des Heiligen Geistes an der Stelle des heutigen Adlers, Alexandria — die zukünftigen Sotschi, Lazarew und Golowinski. Seit 1866 kamen die ersten Auswanderer an die Küste: Russen, Weißrussen, Georgier, Armenier, Moldauer, Esten, Ukrainer. So wuchs die armenische Ansiedlung in das Dorf Verchnee Loo über und die estnische — in das Dorf Esto-Sadok. Auch der russische Imperator Alexander II. kaufte sich an der Küste Land.

Eine neue Etappe in der Geschichte von Sotschi begann im Jahr 1886, als die heilsamen Eigenschaften des Mineralwassers im Tal des Flusses Matsesta bestätigt wurden. Seit Ende des XIX. Jahrhunderts werden aktiv Hotels, Villen und Pensionen gebaut. Im Jahr 1892 wurde die Villa «Nadeschda» vollendet, um die herum ein einzigartiges Arboretum entstand — eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des modernen Sotschi. Im Jahr 1898 gründete der Industrieunternehmer Chludow auf seinem Grundstück den Park «Riviera». Heute ist es der beliebteste Vergnügungspark mit Vergnügungseinrichtungen und einem Delfinarium.

Nach der Revolution von 1917 erhielt Sotschi den Status einer Stadt. Die sowjetische Regierung setzte den Bau von Sanatorien in der Region weiter fort und verwandelte Sotschi in einen Kurort der gesamten UdSSR. Das einzig warme Meer im Land; die Luft mit Aromen von Zitrusfrüchten, Zypressen, Magnolien und Buchsbäumen; Heilmineralwasser — das alles machte Sotschi zu einem begehrten Urlaubsziel, welches jeder sowjetische Bürger wenigstens einmal im Leben besuchen sollte. Großer Fan des örtlichen Klimas und des Matsesta-Wassers war Stalin. Speziell für ihn wurde eine Datscha gebaut, die man heute mit einer Exkursion besichtigen kann. Aus dem Fenster seines Hauses ist ein Aussichtsturm auf dem Berg Achun zu sehen, der im Jahr 1936 eröffnet wurde. Einen Blick auf das Schwarze Meer und die kaukasischen Berge zu werfen, kann man auch ohne die Stadt zu verlassen — von einem auf dem Berg Batareika befindlichen Turm.

Am Anfang des XX. Jahrhunderts stellte sich heraus, dass hier auch der Tee wachsen kann! In Soloch-Aul gelang es einem Bauern, Koschman, die Teeblätter von der nördlichsten Teeplantage der Welt erfolgreich zu ernten! Nun befindet sich in seinem Haus ein Museum und die verschiedenen Sorten des Schwarzmeer-Tees kann man heute in den Tee-Häuschen in Utsch-Dere kosten.

Im Jahr 1961 schließen sich der Stadt Sotschi vier Bezirke an. Lasarewski — der längste Bereich mit Kurorten Lasarewskoe, Loo, Golowinka und Dagomys — das ehemalige Besitztum von Nikolaus II. Der zentrale Bezirk — ein Kultur-und Verwaltungszentrum mit einem Kunstmuseum, einem Simni Theater, der Park «Riviera», einem Arboretum und einem Licht-Musik-Brunnen an der Jahrhunderte alten Platanowaja Allee. Hier ist auch die älteste Orthodoxe Kathedrale der Stadt erhalten geblieben — die Kathedrale des Erzengels Michael aus der Mitte des XIX. Jahrhunderts.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Chostinski Bezirks zählen — der Tiso-Buchsbaum Roschtscha mit jahrtausendalten Bäumen, der Aussichtsturm am Berg Achun, die Heilquellen von Matsesta, die riesige karstige Worontsowskaja Höhle und das Gartenmuseum «Baum der Freundschaft». Dieser Zitronenbaum wurde im Jahr 1934 gepflanzt. Im Laufe der Zeit begannen Ehrengäste der Stadt Sotschi dem Baum verschiedene Zistrusbäume zu ablaktieren und in seiner Nähe Bäume aus anderen Ländern anzupflanzen. Übrigens, 24% der Flora von Sotschi bilden Endemiten — Pflanzen, die nur hier vorkommen.

Adler Bezirk — ist vor allem der Olympiapark mit modernen Stadien und einer Formel-1 Rennstrecke. Im Kurort Adler befinden sich die wichtigsten Unterhaltungsmöglichkeiten — Delfinarium «Aquatoria» und das Ozenarium von Sotschi. Hochgestiegen in die Berge, hat man die Möglichkeit die Achschtyrskaja Höhle besichtigen, wo man einen Lagerplatz des Urmenschen und Überreste des Höhlenbären fand. Über der Achschtyrskaja Schlucht kann man an der Bungee-Attraktion «Megatroll» mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h Bungeespringen. Zum Adler Bezirk gehört auch das Dorf Krasnaja Poljana mit seinem Skiurlaubsort Rosa Chutor, wo die Olympischen Winterspiele 2014 ausgetragen wurden. Auf dem Weg von Adler in die Kranaja Poljana lohnt es sich auch die größte Forellenzucht Russlands zu besichtigen.

Trotz der Meeresnähe bevorzugten die Einheimischen dem Fisch lieber Fleisch — Lamm, Rind, Huhn und Truthahn. In Sotschi lohnt es sich einen Schaschlik nach der adygeischen Zubereitungsart zu probieren. Dieser Schaschlik wird aus Lammfleisch zubereitet. Das Fleisch wird zuvor nicht mariniert, sondern es wird während des Bratens mit Marinade überschüttet. Als Beilage werden hier in der Regel Gerichte aus Hirse, Bohnen, Mais, Kürbissen und Gemüse serviert. Wie auch im europäischen Teil Russlands, mag man hier auch Suppen. Daschholeps — Hühnersuppe mit Bohnen und Walnüssen. Wie überall auf dem Kaukasus sind auch Milchprodukte hier sehr beliebt.

Adygeischer Käse — traditionelle lokale Füllung der Maultaschen und die Grundlage von Guubat — Blätterteig-Gebäck. Die Farbgebung wird der adygeischen Küche durch eine Fülle an Gewürzen und Kräutern: Koriander, Dill, Zwiebel, Knoblauch Salz, verliehen.

Die Gäste und Teilnehmer der XXII. Olympischen Winterspiele im Jahr 2014 konnten bereits die Gastfreundschaft der Stadt Sotschi spüren. Die Olympischen Spiele wurden zum Hauptereignis, das sich auf das Aussehen von Sotschi im XXI. Jahrhundert auswirkte. Neben den Stadien und der Formel-1 Rennstrecke wurde auch eine moderne Autobahn über dem Kurortny Prospekt gebaut und die neuen Elektrozüge verbinden das Stadtzentrum mit dem Olympiapark, dem Flughafen und Krasnaja Poljana.

Im Jahr 2018 werden im «Fischt» Stadion Spiele der Fußball-WM ausgetragen. Das Stadion, dessen Silhouette an den gleichnamigen Berg erinnern, wurde speziell für die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Olympischen Spiele gebaut. Für das Jahr 2018 wurde es bis auf 45 Tausend Sitzplätze erweitert. Nach der Meisterschaft wird das Stadion einer der Trainingsstätten der russischen Fußball-Nationalmannschaft.

Sotschis Kulturleben ist ebenfalls reich an Ereignissen. Seit 1991 kommen jeden Juni Stars der russischen Kinematographie zum Festival «Kinotawr» hierher. Im September 2015 zog aus der lettischen Jūrmala der Wettbewerb der Pop-Musik «Neue Welle» nach Sotschi. Seit 2010 findet jedes Jahr auch das internationale Festival «Aquajazz» statt. Eine hohe Popularität genießen auch die humorvollen Auftritte der KWN-Mannschaften im Januar. Im Allgemeinen herrscht in Sotschi das ganze Jahr lang eine lebendige Atmosphäre. Denn zu jeder Jahreszeit gibt es hier etwas, was einen staunen lässt und etwas, womit man sich beschäftigen kann.

Wie zu erreichen

Der Weg von Moskau nach Sotschi nimmt in einem modernen zweistöckigen Zug weniger als 24 Stunden ein oder etwas mehr als zwei Stunden mit dem Flugzeug. Direktflüge verbinden Sotschi mit vielen russischen Städten, sowie den Städten Istanbul, Minsk und Jerewan. Vom Hafenbahnhof kommt man in den abchasischen Hafen Gagra oder zum georgischen Batumi.

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