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Swenigorod, oder die Russische Schweiz

Swenigorod ist eine der ältesten Städte in der Moskauer Umgebung. Hier befinden sich interessante Kirchen, unterhaltsame Museen und eines der verehrtesten Klöster Russlands, das Sawwa-Kloster. Hinter seinen Wänden befinden sich die Gebeine des Ehrwürdigen Sawwa, zu denen Pilger strömen. Diese Stadt besucht man, um das Erbgut von A. S. Puschkin und das Landhaus des russischen Schriftstellers Prischwin zu besuchen. Hier kann man auch traditionelle russische Süßwaren wie Pastila und Lebkuchen im Museum für russisches Dessert probieren. Und natürlich sollte man in Swenigorod dem Glockengeläut lauschen.

Swenigorod liegt rund 70 km westlich von Moskau entfernt, am Ufer des Flusses Moskwa. Chroniken berichten, dass Swenigorod 1152 von Juri Dolgoruki gegründet wurde. Seine Blütezeit erlebte Swenigorod unter der Herrschaft des Fürsten Juri Swenigorodski, als hier das Sawwa-Kloster, (russisch: Sawwino-Storozhewski monastyr) und die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, (russisch: Uspenski sobor), errichtet wurden. Im 17. Jahrhundert wurde durch Swenigorod die Große Moskauer Straße, oder die Zarenstraße verlegt. Heute ist es die Rubljowo-Uspenskoje-Chaussee, eine der kürzesten Fernstraßen von föderaler Bedeutung, an der sich die Landhäuser der prominenten russischen Politiker und Geschäftsleute reihen.

Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Swenigorod zu einem Industriezentrum. Hier entstanden Hüttenwerke des Industriellen, Mäzens und Wohltäters Sawwa Morosow. Vor der Revolution 1917 war der Uesd Swenigorod eine der am meisten entwickelten Städte im Gouvernement Moskau. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwandelte sich Swenigorod in eine Erholungs- und Kurstadt: es ist durch seine Waldparks und durch seine reine, gesundheitsfördernde Luft berühmt. Dank dieser Faktoren wird diese Gegend auch «die Russische Schweiz» genannt.

Das einzigartige Sawwa-Kloster ist ein wunderschönes Denkmal altrussischer Baukunst, das Hauptreiseziel für Touristen. Dank seiner günstigen Lage auf einem hohen Hügel, von dem die Umgebung gut zu sehen war, konnte das Kloster Moskau vor sich nähernden Feinden warnen. Man kann sich davon auch heute überzeugen, wenn man auf die direkt im Kloster eingerichtete Aussichtplattform steigt. Mehrere wunderbare Kirchen von Swenigorod und alte russischen Landgüter sind auch sehenswert.

Die örtlichen Restaurants bieten traditionelle, russische Gerichte an: in Tontöpfchen geschmorte Kartoffeln mit Fleisch und Pilzen, Schtschi, (Kohlsuppe), mit Pilzen und Pastetchen, (kleine Piroggen), mit Fleisch, Kohl und anderen Füllungen. Im Sawwa-Kloster kommt man schwer am Klosterladen vorbei, wo das köstliche Klosterbrot und anderes Gebäck verkauft werden. Sehr lecker ist auch der mit Erlenholz geräucherte Fisch, der im Refektorium zu finden ist. Was Getränke betrifft, so sollte man im Sommer den kalten Kwass und im Winter den heißen Sbiten, (ein Getränk aus Wasser, Honig und Gewürzen oder Kräuter), zu sich nehmen.

Swenigorod ist also ein idealer Erholungsort, wo man sowohl spazieren gehen als auch interessante Fakten aus der russischen Geschichte erfahren und lecker essen gehen kann.

Wie zu erreichen

Swenigorod kann man sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch mit dem Auto erreichen. Die Nahverkehrszüge fahren von den Bahnhöfen Belorusski und Sawelowski ab, eine Fahrt dauert 1 Stunde und 40 Minuten. Man kann auch einen Bus nehmen: Nr. 455 von der U-Bahnstation Tuschinskaja, Nr. 452 von der U-Bahnstation Kunzewskaja, Nr. 881 von der U-Bahnstation Strogino.

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