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Wladiwostok: die Stadt, wo sich der Osten mit dem Westen trifft

Wladiwostok ist eine wunderschöne Stadt, die von den Abenteurern und dem Militär gegründet wurde. Eine Stadt umgeben von salzigen Seewinden, malerischen Hügeln und dichten Wäldern. Dort trifft sich der Osten mit dem Westen, alte Architektur mit modernen Technologien. Die einzigartige Lage der Stadt auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza, Sochumi, Sotschi und Warna beschenkt die Bewohner und Gäste mit erstaunlich warmen Sommertagen und frostig-sonnigen Wintern. Allerdings ist es am besten, Wladiwostok in der Zeit von Mai bis Oktober zu besuchen. In diesen Monaten kann man stundenlang durch das historische Zentrum bummeln, Bootsfahrten entlang der Küste und auf die Inseln machen, die zahlreichen heiteren Feste besuchen, sowie beliebte Spezialitäten der koreanischen und chinesischen Küche probieren.

Im Jahre 1859, während eines Absuchen der Nordwestküste des Japanischen Meeres, hat der Generalgouverneur von Ostsibirien, Graf Nikolai Nikolajewitsch Murawjow-Amurski, einen perfekten Ort für seinen Militärhafen entdeckt. Am 2. Juli 1860 traf in der Bucht mit dem poetischen Namen «Solotoj Rog», («Goldenes Horn»), das Schiff mit einer Kompanie von Soldaten an Bord ein. Sie waren die ersten Siedler des Militärpostens mit dem Namen «Wladiwostok», was auf Russisch «beherrsche den Osten» bedeutet. Zwei Jahre später wurde der Militärposten zum Hafen umbenannt. Im Jahr 1880 erhielt Wladiwostok den Status einer Stadt.

Für den Schutz der russischen Pazifikflotte vor den Angriffen von Land und Meer aus, wurde beschlossen, die Stadt zu einer uneinnehmbaren Festung zu verwandeln. Daher wurde sofort mit dem Bau «der Festung Wladiwostok» begonnen. Der Erste Weltkrieg verhinderte die Vollendung des Baus. Dennoch gilt das lokale Verteidigungsanlagesystem immer noch als eines der mächtigsten der Welt. Forts und Küstenbatterien, riesige Kasernen und kilometerlange Tunnel finden bei Touristen große Beachtung. In Russland ist die Festung als ein Denkmal von föderaler Bedeutung anerkannt, obwohl sie als die einzige Seefestung des Landes gilt, die für den tatsächlich beabsichtigten Zweck nie genutzt wurde!

Wladiwostok ist eine Stadt, die den Osten und den Westen verbindet. Am Bahnhof steht ein Pfosten mit der Ziffer «9.288 km». Dies ist der letzte Kilometerpfosten der längsten Eisenbahn der Welt. Die nach dem Willen des Kaisers Alexander III. erbaute Transsibirische Eisenbahn verbindet den Fernen Osten mit dem europäischen Teil Russlands. Der Bau begann im Jahr 1891 zugleich von zwei Seiten: von Tscheljabinsk und von Wladiwostok. Die Endstation der Eisenbahn ist der Bahnhof Wladiwostok. Der Bahnhof gilt als ein Denkmal der Architektur und eines der ältesten Gebäude der Stadt, das im Stil des «Jaroslawler Bahnhofs» in Moskau, bzw. des Ausgangspunkts der Route von Europa nach Sibirien gebaut wurde.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Wladiwostok allmählich zum Ort der Erhaltung und der Vermehrung der russischen Kultur im Fernen Osten. Viele bereits vor der Revolution gegründete Museen, Ausstellungshallen und Kunstgalerien sind immer noch aktiv in der Stadt. Einzigartige Denkmäler der Geschichte und Archäologie, Natur und Ethnographie sind im staatlichen vereinigten Museum namens W.K. Arsenjew aufbewahrt, das bereits im Jahr 1884 gegründet wurde. Die Exponate aus den Expeditionen in der Region sind im Museum der Archäologie und Ethnographie ausgestellt. Das in Russland einzige Geschichts- und Technische Museum alter Automobile und Motorräder bietet seinen Gästen eine einzigartige Sammlung von Oldtimern und Motorrädern russischer und ausländischer Marken. Das Militärhistorische Museum der Pazifikflotte ist vor allem für seine einzigartige Flottille von berühmten Schiffen und Wasserfahrzeugen bekannt. Auf dem U-Boot S-56 kann man sich wohl als ein echter U-Bootmann aus der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges fühlen. Schließlich kann man auf der Promenade entlang des Ufers das im Fernen Osten einmalige Delphinarium besuchen oder im lokalen Aquarium die Natur des Pazifiks kennenlernen.

Das historische Zentrum von Wladiwostok befindet sich entlang der Bucht «Solotoj Rog». In der Stadt blieben viele Denkmäler der antiken Architektur erhalten. Darunter sind die Pokrowski-Kathedrale, die Villa von Brynner, der ehemalige Stab der sibirischen Flottille sowie die Staatliche Technische Universität des Fernen Ostens. Von der Aussichtsplattform der Halbinsel «Egersheld» aus sind der Leuchtturm, die Bucht «Solotoj Rog» und die Insel «Russki» zu bewundern.

Im Jahre 2012 wurden in Wladiwostok gleich zwei einzigartige Brücken erbaut. Die Russki-Brücke gilt als die weltgrößte hinsichtlich der Jochweite! Sie führt vom Festland auf die Insel Russki. Die zweite ist die Solotoi-Brücke, die die beiden Ufer des «Solotoj Rog» verbindet. Die Brücke ist mit Säulen in V-Form schön designed. Ein herrlicher Blick auf die Bucht sowie auf die Solotoi-Brücke selbst erhält man aus den Fenstern der Seilbahnkabinen. Die Seilbahn ist übrigens die einzige in Russland, deren Linienlänge etwa 175 Meter beträgt. Mit der Seilbahn kann man auf die Aussichtsplattform des Hügels «Orlinoje Gnezdo», («Adlernest»), steigen, der als der höchste Punkt der Stadt gilt.

Wladiwostok hat auch reisenden Feingeistern viel zu bieten. Vor allem gehören zu ihren Spezialitäten Meeresfrüchte, wie Kaviar, Krabben, Muscheln, Austern und Trepange. Die meisten Restaurants der Stadt sind von kulinarischen Traditionen der asiatischen Küche geprägt. Fast-Food-Fans werden wohl die lokale Exotik namens «Pyan Se», bzw. die duftenden gedämpften Teigtachen gefüllt mit Kohl, Hackfleisch und Paprika schätzen. Schleckermäulern wird sicherlich das Angebot an Süßigkeiten aus der Wladiwostoker Süßwarenfabrik «Primorski Konditor» gefallen. Es ist heute noch dort möglich, die legendären Süßigkeiten «Ptitschje Moloko», («Vogelmilch»), nach dem alten Rezept zu probieren. Genau «die Ptitshka», (so nennen die Einheimischen diese Süßigkeiten), wurden neben den hervorragenden Meeresfrüchten bereits in der sowjetischen Zeit als das wertvollste Geschenk aus Wladiwostok betrachtet.

Die Stadt am Meer hat auch ein sehr aktives Kulturleben. In Wladiwostok findet jährlich das Internationale Filmfestival der asiatisch-pazifischen Region namens «Pazifik Meridiane» statt, dessen Hauptmerkmal, wie aus dem Namen folgt, ein Appell an die Filme des Asien-Pazifiks ist. Heiter und bunt wird das Nationale Volkfest «Masleniza», («Fastnacht»), gefeiert. Sehr beliebt sind auch das Festival der klassischen Musik «Dalnewostotschnaja Wesna», («fernöstliche Frühling»), das Internationale Jazzfestival, die Woche der Mode und Stils «Pacific Style Week», sowie viele andere Veranstaltungen.

Am 4. Nowember 2010 wurde Wladiwostok mit dem Ehrentitel «Stadt militärischen Ruhms» ausgezeichnet. Dies ist jedoch keine Hommage an vergangene Leistungen, da die Stadt ihre militärische Bedeutung auch im 21. Jahrhundert bewahrt hat. Nun befindet sich in Wladiwostok der Sitz der Pazifikflotte der russischen Marine, wo auch ein Teil der Schiffe liegen. Wladiwostok, renoviert und bewahrt auch gleichzeitig die Traditionen der Vergangenheit, begrüßt heute die Besucher aus der ganzen Welt. Die Stadt hat was zu zeigen und auch zu erzählen.

Wie zu erreichen

Wladiwostok ist am einfachsten mit dem Flugzeug zu erreichen. Der Stadtflughafen wurde im Jahr 2012 renoviert und erhält heute Flüge aus 30 russischen und ausländischen Städten. Die Reisezeit von Moskau nach Wladiwostok beträgt etwa 9 Stunden, je nach Flug und Fluggesellschaft. Während der Sommermonate, (Juli bis Oktober), fliegen nach Wladiwostok auch Direktflüge nach und von St. Petersburg. Der Flug dauert etwa 8,5 Stunden. Darüber hinaus gibt es direkte Flüge von China (Peking, Yanji, Mudanjiang) Japan, (Osaka), USA (Las Vegas), Thailand und Brasilien aus.

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