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Tula: Samowar und Pfefferkuchen besuchen

Tula gehört zu den Städten, deren Name feste Symbole im Gedächtnis hervorrufen. In diesem Fall steht der Stadtname für bedruckte Lebkuchen und Samoware, (russische Teemaschinen), wichtige Bestandteile der russischen Teezeremonie, und natürlich auch für Waffen. Aber das ist nicht alles, was Tula berühmt und für Touristen attraktiv macht. Man kommt in diese Stadt, um Jasnaja Poljana, das Landgut des großen russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, zu besuchen und die Geschichte der großen Schlacht des 14. Jahrhunderts kennenzulernen: das Kulikowo Pole, (deutsch: Schnepfenfeld) besuchen.

Tula ist die älteste russische Stadt. Das genaue Datum ihrer Gründung ist unbekannt, die erste urkundliche Erwähnung Tulas in einer Chronik stammt aus dem Jahr 1146. Angeblich verdankt die Stadt ihren Namen dem Flüsschen Tuliza. Die Stadt gehörte zum Fürstentum Tschernigow, wurde im 13. Jahrhundert durch Rjasaner Fürsten erobert, während der mongolischen Invasion stand sie an der Seite der Moskauer Fürsten im Kampf gegen die Invasoren, auch weil sie auf dem Weg nach Moskau lag. Auf dem Gelände des heutigen Oblasts Tula wurde 1380 die Schlacht auf dem Kulikowo Pole, (deutsch: Schnepfenfeld), ausgetragen, die die Befreiung des russischen Volkes vom tatarisch-mongolischen Joch symbolisierte.

Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte Tula zum Fürstentum Moskau und hatte eine wichtige strategische Bedeutung: die Stadt lag im südlichen Randgebiet der Rus. Um die Südgrenzen zu schützen, hatte der Moskauer Fürst Wassili III. veranlasst, hier einen Kreml zu errichten. Diese Festung ist in der Stadt bis heute erhalten geblieben. Im 17. Jahrhundert wurde Tula, das neben den wichtigsten Handelswegen lag, zu einer Handels- und Industriestadt. Zu dieser Zeit begann sich hier das Schmiedegewerbe zu entwickeln, später auch das Waffengewerbe. Im folgenden Jahrhundert war Tula ein großes Zentrum der Gusseisen- und Eisenerzeugung; diesen Status behält die Stadt auch heute bei. Die Herstellung von Samowaren ist im Rückblick auf die Geschichte von Tula ein junges Gewerbe: die ersten Samowar-Fabriken entstanden hier im 19. Jahrhundert, zur Jahrhundertmitte waren es ganze 28. Aber Lebkuchen werden hier schon seit Ende des 17. Jahrhunderts gebacken! Samoware, Lebkuchen und Tulaer Waffen haben in der Stadt ihre eigenen Museen.

Außer dem Kreml und Museen ist Tula dank religiöser Sehenswürdigkeiten interessant: Touristen kommen hierher, um die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, die Allerheiligen-Kathedrale, das Schtscheglowski Männerkloster der Gottesmutter zu sehen. Viele interessante Orte liegen außerhalb der Stadt: das Landgut von Leo Tolstoi in Jasnaja Poljana, das Landgut des Malers Wassili Polenow und natürlich das berühmte Kulikowo Pole, um das herum ein großer, moderner Museumskomplex mit interaktiven Exponaten entstand.

Was die örtliche Küche betrifft, verbinden die Russen Tula in erster Linie mit Lebkuchen. Hier werden Lebkuchen mit verschiedenen Füllungen hergestellt: aus Obst, Beeren, gezuckerter Kondensmilch. Es gibt sie in allen Formen und Größen. Damit sind die lokalen kulinarischen Traditionen lange nicht erschöpft. In den städtischen Lokalen und Restaurants werden typisch russische Gerichte serviert: Kohlsuppe, (russisch: schtschi), Plinsen, Breie, Pasteten, (russisch: pirogi), Pilzgerichte. Tula ist eine reizende Stadt und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Bringen Sie Zeit mit, und die Stadt wird sich Ihnen in voller Schönheit präsentieren.

Wie zu erreichen

Tula ist für einen ein- oder zweitägiger Ausflug von Moskau aus sehr beliebt. Ein Nahverkehrszug, (auch Elektritschka genannt), bringt Gäste aus der russischen Hauptstadt in etwa zwei Stunden hierher.

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