Das Tolga-Kloster in Jaroslawl wurde im 14. Jahrhundert am Fluss Tolga ursprünglich als ein Männerkloster gegründet. Zu Sowjetzeiten geschlossen, wurde es 1987 wiederbelebt, dieses Mal als ein Frauenkloster. Das wichtigste Heiligtum des Klosters, die Ikone der Gottesmutter von Tolga, gilt als wunderwirkend. Auch die Geschichte der Ikone selbst ist voller Wunder.
Einer Legende zufolge hatte sich der Bischof von Rostow Prochor 1314 auf einer Reise durch seine Ländereien am rechten Wolgaufer über Nacht aufgehalten, wo ihm ein Wunder erschien - eine Feuersäule. Inmitten davon hing in der Luft die Gestalt der Gottesmutter mit einem Kind auf dem Arm. Am Morgen sah er die gleiche Ikone im Wald wieder, genauso in der Luft hängend. Prochor verstand dies als ein Zeichen und befahl, an der Stelle, wo die Ikone erschienen war, eine Kirche aus Holz bauen zu lassen. Menschen begannen hierher zu kommen, um sich vor der Ikone zu verneigen. Später entstand um die Kirche herum ein Männerkloster, das bei einem Brand im 14. Jahrhundert stark beschädigt wurde; Die Ikone blieb dagegen unversehrt. Ihr werden hunderte von wundersamen Heilungen zugeschrieben. Überliefert ist, dass Iwan der Schreckliche, der sehr stark an Schwäche in den Beinen litt, aufstehen und eigenständig gehen konnte, nachdem er davor gebetet hatte. Der dankbare Zar schenkte dem Kloster Setzlinge der sibirischen Kiefer und Geld zur Errichtung einer Kirche. Ein Wäldchen aus jenen Stecklingen gibt es auch heute noch. Der Ikone wird auch das Wunderwerk der Errettung vor Dürre und Pest im 17. Jahrhundert nachgesagt. Um sich vor der Ikone zu verneigen, kamen viele russische Monarchen hierher, unter anderem Katharina die Große und der letzte russische Kaiser Nikolaus II. 1987 wiederaufgebaut, wurde es ein Frauenkloster und außerdem das erste in Russland, das nach Jahrzehnten Kirchenverfolgung wieder auflebte.