Der Ort für das Museum „Verbannungsort Wologda“ wurde nicht zufällig gewählt: in diesem zweistöckigen Haus wohnte in den Jahren 1911-1912 einige Monate lang Josef Dshugaschwili, das zukünftige Staatsoberhaupt Josef Stalin. Übrigens war er bei weitem nicht der erste politische Verbannte in Wologda. Die Tradition wurde noch im 15. Jahrhundert von Wassili II. dem Blinden „geschaffen“, der von seinen Mitstreitern im Kampf um den Thron aus Moskau verbannt wurde. In Wologda landeten oft Personen, die den Frieden der Zaren Iwan III., Iwan IV. des Schrecklichen und Romanows bedrohten. Hierher wurde auch Patriarch Nikon verbannt, der im 17. Jahrhundert das Große Schisma der Russischen Kirche hervorgerufen hatte.
1937 wurde in diesem Haus das Museum „Verbannungsort Wologda“ eingerichtet. Hier blieb die Innenausstattung des Zimmers im zweiten Stock, wo Josef Stalin wohnte, erhalten. Hier werden auch Sachen und Dokumente der Verbannten aus dem 19. und 20. Jahrhundert aufbewahrt, unter ihnen waren Schriftsteller Korolenko, Bolschewik Lunatscharski, der zukünftige Außenminister der UdSSR Molotow, Philosoph Berdjajew, Lenins Schwester Maria Uljanowa. Insgesamt wurden etwa zehntausend Menschen nach Wologda deportiert.