An der Gründung des Boris-und-Gleb-Klosters, (russisch: Borisso-Glebski monastyr), war Sergius von Radonesch, Sohn des Rostower Landes und einer der größten russischen Heiligen, beteiligt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam Sergius von Radonesch nach Rostow, um die zerstrittenen örtlichen Fürsten zu versöhnen. Auf Ersuchen zweier Rostower Mönche, der Brüder Fjodor und Pawel, hatte der Ehrwürdige Sergius den Rostower Fürsten Konstantin überzeugt, den Bau eines neuen Klosters zu bewilligen. Später wurde dieses Kloster von russischen Herrschern verehrt. Von seiner einstigen Größe zeugt das sehr gut erhaltene architektonische Ensemble auf seinem Gelände.
Die meisten erhaltenen Bauwerke des Boris-und-Gleb-Klosters stammen aus seiner Blütezeit, d. h. aus dem 16. Jahrhundert. Die Boris-und-Gleb-Kathedrale wurde hier 1522 errichtet, danach aber mehrmals umgebaut. Die Gruft der Klostergründer an der Nordmauer der Kathedrale blieb erhalten. Hinter der Kathedrale befindet sich die Zelle von Irenarch, dem Einsiedler, der den Übergriff Litauens auf Moskaus vorhergesagt hatte. Irenarch lebte in diesem Kloster 38 Jahre lang, viele Feldherren und prominente Persönlichkeiten der Rus kamen zu ihm und baten um seinen Segen. Die Klosterchroniken berichtet über Heilungen, die auf seinem Grab geschahen. Die im 16. Jahrhundert erbaute, Refektoriumskirche der Verkündigung des Herrn, ist architektonisch gesehen ungewöhnlich: an sie reihen sich die Gemächer des Vorstehers. Die Mauer um das Kloster wurde im 17. Jahrhundert umgebaut, sie besitzt fünfzehn Türme und zwei Kirchen über dem Tor. Wenn man auf die Mauer steigt, kann man das Kloster von ober besichtigen. Im Kirchenladen kann man eine Führung durch das Kloster buchen.