Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale aus weißem Stein mit Fresken aus der Hand der berühmten russischen Ikonenmaler Andrej Rubljow und Daniil Tschjorny gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ragt über Wladimir und dem Fluss Kljasma empor. Die erste Kirche aus Holz ließ hier 990 Fürst Wladimir errichten. Mitte des 12. Jahrhunderts, zu den Regierungszeiten des Fürsten Andrej Bogoljubski, wurde an dieser Stelle aus weißem Stein eine dreischiffige Kathedrale mit einer Kuppel erbaut, die höchste ihrer Zeit. Nach dem verheerenden Brand im Jahre 1185, der viele Kirchen beschädigt hatte, wurde die Kathedrale umgebaut und bekam fünf Kuppeln. In der Mariä-Entschlafens-Kathedrale wurden Andrej Bogoljubski und sein jüngerer Bruder Wsewolod, „Großes Nest“, bestattet.
Nachdem die mongolischen Truppen im Jahre 1238 die Stadt in Brand gesetzt hatten, wurde die Mariä-Entschlafens-Kathedrale wiederaufgebaut. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Moskau zur russischen Hauptstadt, aber bis 1428 wurden Fürsten auf den Großen Moskauer Thron hier, in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale von Wladimir, geführt. 1395 wurde der Kathedrale ihr wichtigstes Heiligtum genommen: die Ikone der Gottesmutter von Wladimir wurde in die Hauptstadt überführt. Im Jahre 1408 hatten die Ikonenmaler Andrej Rubljow und Daniil Tschjorny die Wände der Kirche bemalt. Bis heute sind Fragmente des gigantischen Freskos, „Das Jüngste Gericht“, erhalten geblieben. Im 17. Jahrhundert verfiel die Kathedrale. Katharina II. besuchte diese Kathedrale im Jahre 1767 und befahl danach, Mittel für die „Wiederherstellung der Ansehnlichkeit“ zur Verfügung zu stellen, und im späten 18. Jahrhundert entstand hier eine neue barocke, vergoldete dreireihige Ikonostase. Im 19. Jahrhundert wurden die Kirchenwände wieder saniert, aus diesen Zeiten stammen die meisten erhaltenen Fresken. Seit 1922 bis 1944 wurde die Kathedrale geschlossen. Ihr Glockenturm wurde zum Fallschirm-Sprungturm umfunktioniert. Heute gehört die Kathedrale gleichzeitig dem Museum und der Russisch-Orthodoxen Kirche. Im Jahre 2007 wurde in der südlichen Ecke des Parks, der die Kathedrale umgibt, ein Denkmal für den Fürsten Wladimir und den Heiligen Hierarchen Fjodor, die das Wladimirer Land christianisiert hatten, errichtet.