Die Ruinen der antiken skythischen Stadt Neapolis, die als Hauptstadt des skythischen Staat im 3. Jahrhundert v. Chr. galt, kann man heute auf einem der vielen Hügel von Simferopol besichtigen. Die von den gewöhnlichen Stadthäusern umgebenen Ruinen befinden sich nur vier Kilometer vom Bahnhofsplatz entfernt. Die skythische Stadt Neapolis wurde im berühmten «Geographika» vom antiken griechischen Historiker Strabon erwähnt. Es ist bekannt, dass die Blütezeit von Neapolis auf das 2. Jahrhundert v. Chr. zurückfällt und schon im 3. Jahrhundert n. Chr. von den Goten zerstört wurde. Die «dunkleren Zeiten» und der Wechsel der Dynastien und Religionen haben die Erinnerungen an die Stadt fast ausgelöscht. Die Einheimischen vergessen jedoch die Geschichte nicht und wissen, dass in Kermentschik, (so hieß das dort ehemals entstandene Tatardorf), alte Steinplatten die als Hommage an die skythische Stadt Neapolis dienen.
Die skythische Stadt Neapolis erweckte das Interesse der Wissenschaftler erst im Jahr 1827. Und dies auch nur durch Zufall. Ein tatarischer Sammler der Antike bemerkte im Wagen, der vom hiesigen Steinbruch vorbeifuhr, Platten mit typischen Bildern von Reitern und Inschriften in griechischer Sprache. Die Ausgrabungen begannen im selben Jahr und kurze Zeit später wurden Münzen aus verschiedenen Epochen und Ländern, sowie Reliefs mit den Darstellungen der Herrscher entdeckt. Historiker haben die Inschriften auf den Platten untersucht und festgestellt, dass dort der legendäre skythische König Skilur mit seinem Sohn Palak dargestellt worden waren. Im Laufe der letzten 190 Jahre haben Archäologen im Rahmen ihrer Forschungen nur einen kleinen Teil der riesigen alten skythischen Stadt Neapolis entdeckt. Als der wertvollste Fund gilt das königliche Mausoleum mit vollständig erhaltenen Gräbern. Insgesamt wurden 72 Bestattungsortegeöffnet, in welcher unberührte Waffen und Goldschmuck, sowie Skelette von Menschen und Pferden lagen, die die Skythen traditionell mit ihren Besitzern begraben hatten. Heute gilt das Gelände der damaligen skythischen Stadt als historisches und archäologisches Reservat. In diesem einzigartigen Freilichtmuseum sind das Mausoleum von Skilur, das sich unter einem Schutzpavillon befindet, sowie rekonstruierte Häuser zu besichtigen. Da die Ausgrabungen kontinuierlich durchgeführt werden, vervollständigt sich die Austellung jedes Jahr mit einzigartigen Funden. Im Museum stehen auch Führungen zur Verfügung.