Die Polnische Kirche in Irkutsk gehört zum polnischen Kulturerbe, da der Kirchenbau mit der Unterstützung von einheimischen Polen aus Irkutsk durchgeführt wurde. Heute befindet sich im Kirchengebäude der Orgelsaal der Philharmonie. Nach den Konzerten finden dort Gottesdienste statt.
Die Geschichte der Polnischen Kirche auf dem finsteren sibirischen Land ist eine bedeutende Seite in der Geschichte des ganzen polnischen Volkes. Es ist bekannt, dass nach dem Novemberaufstand im Jahr 1830 in Polen mehrere tausend Polen nach Sibirien, einschließlich nach Irkutsk, deportiert wurden. Am neuen Wohnort haben sie für sich die Holzkirche der Mariä Himmelfahrt gebaut. Um das Jahr 1884 wurde auf ihrem Platz die rote Steinkirche errichtet, die bis in die heutigen Tage erhalten blieb. Im Jahr 1938 wurde die römisch-katholische Gemeinschaft von Irkutsk aufgelöst und die Kirchengebäude dem ostsibirischen Filmchronikstudio übergeben. Dies hat zwar das Erscheinungsbild des Gebäudes nicht beeinträchtigt, die Innenräume haben sich aber dramatisch verändert. Im Jahr 1970 wurde mit der Arbeit an der Restaurierung der Kircheninnenausstattung begonnen. Zunächst wurde angenommen, dass in der Kirche ein Museum für die Geschichte der Polen in Sibirien untergebracht werden sollte. Die Idee wurde jedoch aufgegeben und die Kirche in einen Orgelsaal verwandelt. Heute ist dort den Klang der großen deutschen Orgel zu hören. Zudem kann man den Gottesdienst besuchen, der dort nach jedem Orgel-Konzert stattfindet.