Am Bau der wunderschönen Katharinenkathedrale im Zentrum von Kingissepp hatten sich namhafte Architekten des 18. Jahrhunderts beteiligt. Das Projekt stammte von Francesco Rastrelli, die Bauarbeiten hatte Antonio Rinaldi geleitet. Auf persönliche Anweisung der Zarin Katharina der Großen wurde die Kathedrale zum Hauptschmuck der Provinzstadt. Das majestätische Gebäude wurde von fünf himmelsblauen Kuppeln gekrönt, die Innenausstattung überraschte durch Prunk und Luxus.
Für die Katharinenkathedrale wurden im ganzen Land erlesene Baumaterialien beschafft: Marmor, Holz, Email. Die Glocken wurden von den besten russischen Meistern gegossen, in der Petersburger Kunstakademie wurden Dutzende Ikonen mit Bibelsujets gemalt. Leider wurde die Kathedrale während des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt und blieb eine lange Zeit quasi eine Ruine. Später wurde sie restauriert und als Museum für Geschichte und Heimatkunde genutzt, und erst seit Ende des 20. Jahrhunderts werden hier wieder Gottesdienste abgehalten. Besonders schön ist der Gottesdienst zum Andenken an die Heilige Großmärtyrerin Katharina, die Schutzpatronin nicht nur der Kathedrale, sondern auch der ganzen Stadt Kingissepp. Die feierliche Liturgie zu ihren Ehren wird jedes Jahr am 7. Dezember abgehalten.