Die bedeutendste Würzburger Schlossanlage, die Fürstbischöfliche Residenz, wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fertiggestellt. Der 33-jährige Architekt Balthasar Neumann arbeitete am Projekt im Auftrag von den Würzburger Fürstbischöfen. Trotz ihres geistlichen Amtes wollten sie anderen deutschen Herrschern nicht nachstehen, die den Barock-Stil bevorzugten.
Das führte dazu, dass die Schöpfung Neumanns in einer Reihe mit den besten europäischen Werken des Barock steht. Die Würzburger Residenz wird gewöhnlich mit Versailles und Schönbrunn in Wien verglichen: so präzise folgt sie in ihrem Aufbau dem Idealbild eines barocken Schlosses.
Die Fürstbischöfliche Residenz ist auch durch ihre Innenraumgestaltung berühmt. Hier kann man sich das größte zusammenhängende Deckenfresko der Welt anschauen! Gemalt wurde es von Giovanni Batista Tiepolo. Die Residenz fasziniert die Besucher mit ihrer prunkvollen Ausstattung, die dem bescheidenen Amt der Würzburger Fürstbischöfe nicht entspricht. Der Stil der Innenraumgestaltung bekam seinen eigenen, von den Kunsthistorikern gegebenen Namen „Würzburger Rokoko“. Die Würzburger Residenz kam bei Napoleon Bonaparte sehr gut an. Während seiner Reisen durch Europa hielt er sich dreimal in der Residenz auf.
Beim Aufbau der Residenz wurde der Wunsch der Bischöfe in Rücksicht genommen, nach dem das Weingut aus der Festigung Marienberg in die Residenz gebracht werden sollte. Heute stellen die Weinkeller der Residenz eines der größten Weingüter Deutschlands dar. Tagsüber beginnt hier eine Führung. Es werden auch thematische gesellige Abende mit Frankenwein und Kerzen durchgeführt. So wie viele andere Gebäude der Stadt wurde die Würzburger Residenz während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. 1976 wurde die Wiederaufbauarbeiten in Würzburg vollendet. Im Jahr 1981 wurde die Residenz in den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes erhoben.