Münsters Rathaus – ein gotischer Bau mit typischen Giebel - wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut. In den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Rathaus nach den ursprünglichen Plänen restauriert. Der berühmteste Raum des Rathauses ist der Friedenssaal, wo im Jahre 1648 der Westfälische Frieden unterzeichnet wurde, der das Ende des Dreißigjährigen Krieges erklärte. Der Saal, mit geschnitzten Holzverkleidungen dekoriert, sieht beeindruckend und feierlich aus.
Münster nimmt seinen guten Ruf als Friedensstifter ernst. Jeden Herbst findet in der Stadt ein Veranstaltungsprogramm unter dem Titel "1648 - Dialoge zum Frieden" statt. Alle zwei Jahre verleiht die Wirtschaftliche Gesellschaft Münsters an Westfalen und Lippe den Preis des Westfälischen Friedens. Im Rathaus wird ein vergoldeter Silberbecher in Form eines Hahns aufbewahrt. Der Legende nach hat dieser Vogel Münster während einer langen Belagerung unwissentlich gerettet. In der Stadt, wo es Mangel an Lebensmitteln gab, versteckte ein Stadtrat den Hahn für den sogenannten" regnerischen Tag". Aber als er endlich den unglücklichen Vogel töten wollte, brach der Hahn aus Angst vor dem Messer ab und flog über die Stadtmauer. Als ihn die Feinde sahen, bemerkten sie, dass Münster immer noch voll von Lebensmitteln ist, und hoben die Belagerung.