Die Martinskirche ist die bedeutendste Kirche der bayerischen Stadt Landshut und eine der höchsten Kirchen Deutschlands. Der Ziegelturm der Martinskirche gilt sogar als der größte auf der Welt! Im großen Ganzen nimmt die bedeutendste Kirche des kleinen Landshuts den 13ten Platz im «Höhenrating» der weltkultigsten Hochbauten ein. Die Martinskirche wird oft auch Bürgerdom genannt, weil sie dank der Spenden, der zu dieser Zeit, vielen wohlhabenden Stadtbürgern erbaut wurde.
Der Bau der Kirche begann im Jahre 1389. Dem Architekten Hans Krumenauer wurde die Aufgabe gegeben, die maximal höchste Kirche zu errichten. Es ging damals darum, dass der Stadtrat Landshuts und die die Burg Trausnitz besitzenden niederbayerischen Herzöge miteinander Differenzen hatten. Durch das Erbauen der hohen Kirche wollte sich der Stadtrat mit den Aristokraten aus der Burg Trausnitz messen.
Der Bau der Kirche hatte Jahrzehnte gedauert. Hans Krumenauer und seine Fortsetzer hatten versucht, allen anspruchsvollen Anforderungen zu entsprechen. Mehr als fünf Tausend Kiefernbalken wurden ausschließlich für das Fundament der Kirche verwendet. Im Endeffekt hat die Höhe der Martinskirche 130 Meter erreicht. Die Einwohner selbst hatten damals gescherzt, dass man vom Glockenturm der Kirche «in den herzoglichen Teller mit Suppe in der Burg Trausnitz hineinblicken» konnte. Heutzutage haben die beiden Gebäude den gleichen Wert – sie sind die Hauptsehenswürdigkeiten Landshuts. Die Martinskirche selbst gilt als Klassiker der deutschen Gotik und Vorbild der Saalkirche.