Der Granusturm ist das älteste erhaltene Gebäude in Aachen und eines der ältesten Steinhäuser in Deutschland. Er wurde im Jahr 788 als ein Teil des königlichen Schlosses von Karl dem Großen errichtet. Ursprünglich war der Granusturm in Aachen 20 Meter hoch. Im 14. Jahrhundert wurde das Rathaus an der Stelle des zerstörten Kaiserschlosses gebaut. Der Turm wurde nicht abgebaut, sondern harmonisch in die Architektur des Rathauses angepasst. Gleichzeitig wurden ihm weitere 14 Meter hinzugefügt.
Der Turmname Granusturm weist deutlich auf den Namen der antiken Stadt hin- Aquisgranum. Granus war der römische Gott der Heilkunst. In jenen Tagen, als der Turm errichtet wurde, war Latein immer noch da. Insbesondere benutzte sie Karl der Große. Der Verwendungszweck des Turms ist noch unklar. Viele Historiker glauben, dass er bewohnt war und in ihm selbst Karl der Große lebte. Auf die Tatsache, dass der Turm als Gehäuse von Karl dienen könnte, weist der Luxus hin, der für das frühen Mittelalter beispiellos war.
Alle drei Etagen des Turms wurden aufgeheizt, und zwar wurde die warme Luft an den Wänden des unten ersetzen Kamins zugeführt; so wurde auch in der Antike in den Römischen Bädern gemacht. Darüber hinaus wurden im Turm sogar Toiletten entworfen. Wahrscheinlich war Karl der einzige Mensch in Westeuropa zu diesem Zeitpunkt, der all diese Annehmlichkeiten (Komfort) brauchte. Später benutzte niemand den Turm als Wohnraum. Ab dem 16. Jahrhundert gilt er als Stadtarchiv Aachen.