Das ehemalige Jagdschloss der bayerischen Herzöge liegt im Münchner Westen, im Ortsteil Obermenzing und wird von der Würm umflossen. Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts für Herzog Albrecht III. von Bayern erbaut. Der leidenschaftliche Junge verliebte sich in die Baderstochter Agnes Bernauer, welche außergewöhnlich Schönwar, und heiratete sie heimlich. Natürlich geriet Albrecht III. durch seine unstandesgemäße Verbindung in einen Konflikt mit seinen adligen Verwandten. In Abwesenheit Albrechts wurde die Bernauerin unter dem Vorwurf der Zauberei angeklagt und in der Würm ertränkt.
Am Anfang des 17 Jahrhunderts verfiel das Schloss. Sein Zustand verschlächterte sich während des Dreißigjährigen Krieges. Die Burg wollte Prinzessin Henriette Adelheid Maria von Savoyen, Kurfürstin von Bayern in Ordnung bringen. Nach ihrem Tod erwarb ein schlauer Notar die Burg weit unter Wert. Er brachte in die Architektur des Gebäudes damals aktuelle Barock-Elemente und hat dank dem eingeladenen italienischen Architekten das Schloss so geschickt umgebaut, dass die bayerischen Königef wieder ein Auge darauf warfen. Der Notar war gezwungen, auf das Eigentum der Wittelsbacher zu verzichten.
Mit dem Schloss Blutenburg ist noch eine Liebesgeschichte verbunden. 1848 fand hier Lola Montez Zuflucht. Nach einer anstößigen Affäre mit Ludwig I. musste sie aus München fliehen, während der König abdankte. Heute ist im Schloss die Internationale Jugendbibliothek untergebracht. Verliebte aus aller Welt kommen hierher, um das Schloss zu besichtigen und um die Atmosphäre der Liebe einzufangen. Nach Wunsch kann man sich hier in der Kapelle trauen lassen. Außerdem kann man hier eine Maß Bier genießen, Fotos machen, sich einfach in Ruhe eine Atempause nehmen und Harmonie spüren. Alle vier Jahre finden Agnes-Bernauer-Festspiele statt, bei denen die traurige Liebesgeschichte aus alten Zeiten in Szene gesetzt wird.