Das Kloster Andechs liegt am Ufer des Ammersees, etwa 10 Kilometer von Starnberg entfernt und diente bereits im Mittelalter als ein bedeutendes Wallfahrtziel. Das Kloster erhielt nämlich kostbaren Reliquien, welche von den Teilnehmern der Kreuzzüge aus Palästina und Byzanz im 10. Jahrhundert mitgebracht wurden. Unter den Reliquien befinden sich Teile der Dornenkrone von Jesus Christus, die Kreuze von Karl dem Großen und St. Katharina sowie auch Kleidungfragmente von St. Nikolaus. Damals befand sich dort eine Kapelle, welche St. Nikolaus gewidmet war und beim Schloss der Grafenfamilie Dießen-Andechs stand. In dieser Kapelle wurden die kostbaren Reliquien im 12. Jahrhundert untergebracht.
Die Geschichte des Klosters Andechs ist eigentlich aus der Zeit datiert, als die Grafen Dießen-Andechs ihre Macht verloren haben und ihr Schloss verlassen mussten da es zerstört wurde. Auf dem Platz des damaligen Schlosses wurde das Kloster errichtet, welches etwas später zur Gruft für mehrere bayerische Könige und des Komponisten vom legendären «Carmina Burana» Carl Orff diente.
Um das 18. Jahrhundert wurde das Kloster erweitert und im Stil des bayrischen Rokoko umgebaut. Das Kloster war nicht nur für die kostbaren Reliquien und den hunderten Fällen der Heilung unter den Pilgern berühmt. Im Kloster befand sich nämlich auch eine eigene Brauerei und viele kamen dorthin, um das leckere Klosterbier zu trinken. Im 19. Jahrhundert hatten die hiesigen Mönche als eine der ersten in Deutschland angefangen, die Dampfmaschinen für das Bierbrauen zu verwenden, und sogar eine ganze Fabrik aus Stahlbeton erbauen lassen. Das Bier wird dort bis heute gebraut und im lokalen Restaurant beim Kloster serviert. Dazu werden die von Mönchen zubereiteten Vorspeisen angeboten.