Hannover hat seine Gründung Heinrich dem Löwen zu verdanken. Dieser deutsche Herrscher hinterließ seine Spuren in der Geschichte des 12. Jahrhunderts. Die Bezeichnung „Hannover“ ist aus einer Fügung „Am hohen Ufer“ entstanden. Von Anfang an war Hannover eine Stadt der Kaufleute und Handwerker. Schon im Jahr 1241 wurde dort das Magdeburger Recht eingeführt – ein Rechtsystem der städtischen Selbstverwaltung. Im 17. Jahrhundert wurde Hannover zur Hauptstadt des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. 1714 wurde Georg Ludwig, der Kurfürst von Hannover und Braunschweig, infolge der komplizierten Heiratspolitik König von Großbritannien. Der erste britische König des Hauses Hannover, Georg I., sprach deswegen überhaupt kein Englisch!
Der Nachklang der Britischen Monarchie war auch in Hannover zu spüren. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt aktiv. Interessant waren auch die Einheimischen. In Hannover wohnte beispielsweise Charlotte Kestner, das Vorbild für die Hauptprotagonistin des Romans „Die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe. Nach seinem langjährigen Dienst in Russland zog auch der bekannte Lügengeschichtenverfasser Baron Münchhausen hierhin um. Der Baron wurde schnell zum Stammgast der Lokalen, wo er seine Lügengeschichte erzählte, die als eine Grundlage für das berühmte Buch von Heinrich Raspe dienten. Der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilchelm Leibniz verbrachte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens in Hannover.
Während des zweiten Weltkriges wurde die Stadt sehr beschädigt. Schon im Jahr 1946 wurde hier allerdings das Konzept der weiteren Stadtentwicklung ausgearbeitet. Später wurde es unoffiziell "Wunder von Hannover“ genannt. Zur selben Zeit wurde das Programm „Die Stadt fürs Auto“ angenommen. Laut diesem Programm wurde der Verkehr so organisiert, dass sich Autos, öffentliche Verkehrsmittel und Fußgänger möglichst wohl fühlten.
Wenn man Hannover besucht, sollte man den lokalen Harzer Käse schmecken. Je nachdem, welche Bakterie hineingegeben wird, kann der Käse entweder gelb oder rot sein. Beliebt ist hier auch der lokale Kohl, der Grunkohl heißt. Er wird oft mit Schinken und Würstchen serviert. Im Gegensatz zu Bremen, das man in etwas mehr als einer Stunde mit dem Zug erreicht und als die „Kaffee-Hauptstadt“ bezeichnet wird, ist Hannover die deutsche „Tee-Hauptstadt“. Seit jeher befinden sich hier die Tee-Verpackungsunternehmen. Laut Statistik trinkt man in Deutschland durchschnittlich drei Tassen Tee pro Tag. Das ist ein Rekord innerhalb von Deutschland! Bier vergisst man hier aber auch nicht. Das erste Bier wurde in Hannover im Jahr 1526 gebraut. Dies war ein helles Bier. Seitdem gelten die hellen Sorten als eine hannoversche Spezialität. In Hannover wird auch das Bierfest veranstaltet, das dem weltbekannten Münchner Oktoberfest ähnelt. Aber im Vergleich zum Oktoberfest findet das Hannover Bierfest Ende Mai statt. Es gibt noch ein Fest, bei dem Bier auch gefragt wird – das jährliche Sommerfest am Maschsee (das Maschseefest). Es wird immer im August durchgeführt. Dies ist eine große Volksfeier, die jährlich Millionen Menschen besuchen.
1947 fand in Hannover die erste Messe statt, die heute als Hannover Messe bekannt ist. Seitdem findet sie jedes Jahr im April statt. Heute ist sie mit dem Ausstellungsgelände von 26 Hallen die weltweit größte Industriemesse! Daher wird Hannover „die Messestadt“ genannt. Das trug zur Entwicklung des Wirtschafts- und Finanzbereichs.
Den Geschäften und Restaurants wurde in Hannover ein ganzes Viertel in der Nähe von der U-Bahn Station Kröpcke eingeräumt. Das sind die Bahnhofstraße, Georgstraße, Karmarstraße und die anliegenden Gassen. Für Spaziergänger hat die Stadt die Route „Roter Faden“ anzubieten. Der Rote Faden ist fast 4 Kilometer lang und ist direkt auf dem Boden gemalt. Diese Linie beginnt am Ernst-August-Platz an der Touristeninformation. Das ist eine einfache und angenehme Möglichkeit, alle wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Zugleich kann man sich überlegen, wie es die Deutschen geschafft haben, alte Häuser zu erhalten und ein kompaktes historisches Stadtzentrum einzurichten.