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Straubing - der Biergarten des Donauknies

Das bayerische Straubing ist klein, aber fein. In alten Zeiten war hier der Handel in vollem Gange und die Bewohner haben buchstäblich ‘den Fluss bewegt’ und Bier im kommerziellen Maßstab gebraut. Heute befindet sich hier der einzige Zoo in Ostbayern, und es gibt auch eine erstaunliche gotische Kirche, die einmal  vom Papst Johannes Paul II. selbst hervorgehoben wurde. In der Stadt findet das Hauptfest der Region – Gäuboden Volksfest, dessen Traditionen schon zwei Jahrhunderte Geschichte haben! Und, natürlich, sollte man in einer der ältesten Brauereien sitzen, um das Lokalkolorit zu erleben.

Die Siedlung auf dem Gelände des heutigen Straubing ist seit dem Neolithikum bekannt. Ab etwa 500 v. Chr. siedelten hier die Kelten. Von ihnen stammt auch der erste erhaltene Siedlungsname Sorviodurum. Im 16. Jahrhundert v.Chr. eroberten die Römer die Siedlungsgebiete der Kelten und schlugen ihr Lager auf, das, wie sich später herausstellte, an der Kreuzung der Handelswege war. Ein solcher Standort hat die eingewachsene Siedlung mit Wohlstand für mehrere Jahrhunderte gersorgt. Dazu haben auch die organisatorischen Fähigkeiten der Einwohner stark beigetragen: sie begannen von Handelsschiffen, die aus Salzburg Salz über die Donau führten, Tribut zu fordern. Um dies zu tun, haben die Bewohner von Straubing den Fluss umgeleitet, und der Fluss änderte seinen Verlauf zur unmittelbaren Nähe der Stadtmauer. Nach dem Fall des Römischen Reiches, haben sich hier die Bayern angesiedelt, und gaben dem Standort den Namen zu Ehren ihres Führers – Strupo Strupinga. Mit der Zeit wandelte sich Struping in Straubing.

Das historische Zentrum von Straubing ist erhalten geblieben. Es gibt hier alte Häuser, unter deren Dächern Getreide eingelagert wurde. Die Stadt wird vom Stadtturm mit einer Uhr dominiert, bewahrt ist auch das Herzogschloss, Kirchendienste werden in der mittelalterlichen Basilika St. Jakob und in der Kirche St. Peter gehalten. Jedes Jahr im August feiert die Stadt Gäuboden Volksfest, dass nach dem Oktoberfest an zweiter Stelle nach der Popularität steht. Volksfeste, Messen der bayerischen Hersteller, Festzüge, riesige Bierzelte in der ganzen Stadt, wo Festbier serviert wird, Konzerte - das alles ist das Standardprogramm des Festivals, das eine Woche dauert. Vom Ende des 16. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhundert gab es im Kleinen Straubing 25 Brauereien! Der Stadtlegende nach, haben die lokalen Armen manchmal eine Suppe durch einen Bierbecher ersetzt. Heute sind nur noch zwei der alten Brauereien erhalten geblieben. Diese sind von den religiösen Orden Karmeliten und Gebrüder Röhrl. Gemeinsam stellen sie eine Gesamtzahl von 24 Biersorten her.. In Straubing glaubt man, dass zu Bier gegrillter Fisch mit Kartoffeln am besten passt. Zwei alte Bier-Restaurants sind auch bewahrt: das sind der Bayerischer Löwe, das etwa 400 Jahre alt ist, und Zum Geiß, das spätestens 1462 errichtet worden ist.

Straubing erhebt keinen Anspruch auf den Titel eines Touristen-Mekkas. Dennoch ist es eine Reise für diejenigen wert, die die gotische Architektur schätzen, sich in Biersorten auskennen und den Wunsch haben, die Landschaft der Donau zu genießen. Es ist auch möglich, in den Straßen hervorragende Tennisspieler oder Hockeyspieler unerwartet zu treffen. Die Sache ist die, dass hier das Hauptquartier Sporthopaedicum liegt. Das ist eine auf der ganzen Welt bekannte Orthopädische Klinik, wo sich Sportler der Weltebene einer Behandlung und Rehabilitation unterziehen. Es ist auch möglich, Straubing auf einer Kreuzfahrt auf der Donau zu besichtigen: hier machen einige Schiffe, die zwischen Wien und Passau durchfahren, einen kurzen Stopp.

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