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Gedenkstätte – Dachau

Der Name Dachau erzeugt gruselige Assoziationen. Jeder weiß über einberüchtigtes Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs. Aber in der Geschichte der Stadt waren nicht nur schwarze Seiten. Zum Beispiel, im 19. Jahrhundert wurden Dachau und ihre Nachbarschaft von Landschaftsmalern gewählt. Hier bildete sich eine der größten Kolonien von Künstlern in Deutschland. Dachau wurde auch als die Stadt der Künstler bezeichnet. Man kann auch heute in der ruhigen Landschaft, die die Maler inspiriert hatte, einen Spaziergang machen. Und zur gleichen Zeit kann man den Palast der Wittelsbacher mit einem umfangreichen englischen Park besuchen und Tribut an die Opfer des Nationalsozialismus zahlen....

Dachau ist seit Anfang des 9. Jahrhundert bekannt. Die Siedlung wurde auf dem Weg entdeckt, der von Augsburg nach München führte. Die beiden Handelsstädte wurden schnell reich, das wiederum zum Wohlbefinden Dachaus beigetragen hat. Im Mittelalter wurden hier Messen abgehalten, die Stadt blühte auf. Aber in der Mitte des 17. Jahrhunderts, wurde sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört, sowie auch eine Reihe von anderen katholischen Orten in Süd-Deutschland. In Deutschland gibt es bis jetzt ein bekanntes Kinderlied "Bete, Kind, bete, morgen kommt der Schwede", das auch ein Echo des Krieges ist. Nach dem 18. Jahrhundert hat Dachau aufgehört, eine erhebliche Rolle im Leben von Bayern zu spielen, und wurde zu einer ruhigen Provinz. Die Könige der Familie Wittelsbacher, die in Bayern herrschten, bauten einen Sommerlandsitz (Dachau Schloss). Er ist von einem herrlichen englischen Park umgeben, und ein Spaziergang durch diesen Park ist ein wahres Vergnügen.

Aufruhr in der Stadt entstand an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts. Dachau und ihre Umgebung mit bewaldeten Hügeln und Feuchtgebiete (Dachauer Moos) haben sich zu einem Mekka der deutschen Landschaftsmalerei verwandelt. In der Ära der romantischen Malerei war die Darstellung der Sumpfgebiete auf den Bildern ein beliebtes Thema. Im Zeitraum von 1890 bis 1914 besuchten die Stadt berühmte deutsche Landschaftsmaler wie Max Liebermann, Ludwig Diehl, Carl Spitzweg. Dachau wurde zu der Zeit die Stadt der Künstler benannt.

Aber nach der romantischen Epoche in der Geschichte der Stadt folgten traurige Ereignisse. Sobald die Nazis an die Macht kamen, organisierten sie im Jahre 1933 die Konzentrationslager Dachau. Zuerst wurden dort die Gegner des Regimes festgehalten, sowie auch "Personen, die die arische Rasse verschmutzten." Und mit dem Eintritt Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg bestand das Hauptkontingent Dachau aus Menschen, die aus den von Deutschen gefangen oder mit Deutschland kriegführenden Ländern vertrieben wurden. Seit den 40er Jahren war Dachau eines der schrecklichsten Vernichtungslager der Nazis. Der Name der Stadt ist zum Synonym für Verbrechen gegen die Menschlichkeit geworden. Jetzt gibt es in Dachau eine große Gedenkstätte (KZ-Gedenkstätte Dachau), die von den Schrecken des "exemplarischen Nazi-Konzentrationslagers" erzählt. Obwohl die Gedenkstätte der KZ-Häftlinge der Hauptgrund ist, wofür man Dachau besucht, sind in der Stadt auch das alte Zentrum, das Rathaus, die Kirchen St. Jakob, St. Nikolaus und Maria sehenswert. Übrigens ist die Entfernung von der Hauptstadt Bayerns München nach Dachau nur 20 Kilometer. So ist die Fahrt  für einen Tag von München zum weltbekannten Ort mit einer traurigen Vergangenheit ganz einfach.

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