Ansbach liegt etwa 40 Kilometer weit von Nürnberg, im Bezirk Franken. Die Stadt entstand dank dem Vorsatz von Sankt Gumbertus, welcher dort im 8. Jahrhundert das Kloster gegründete und Einwohner der benachbarten Dörfer zum Christentum bekehrt hat. Seit dieser Zeit gilt Sankt Gumbertus als Patron der Stadt. In der Chronik wurde die Stadt zum ersten Mal im Jahre 1221 erwährt, jedoch unter dem Namen Onolzbach. Der heutige Name, Ansbach, entstand etwa 150 Jahre später. Das kleine Fürstentum Ansbach hat im Spätmittelalter verschiedenen Landesvereinigungen angehört, Ende des 18. Jahrhunderts hat es Preußen zugehört und nach den napoleonischen Kriegen wurde Ansbach ins Wittelsbacher Fürstentum aufgenommen.
Die Geschichte der Stadt Ansbach ist mit einem rätselhaften Findelkind, welches am Anfang des 19. Jahrhunderts auch als «Kind von Europa» genannt wurde, verbunden. Der unbekannte Junge, der kaum reden und laufen konnte, wurde im Jahre 1828 in Nürnberg gefunden und 5 Jahre später in Ansbach ermordet. Es ist interessant zu wissen, dass, als der Junge von den Passanten zum Polizeirevier gebracht wurde, er nur seinen Namen bzw. Kaspar Hauser niederschreiben konnte. Der Junge wurde später gelehrt zu reden und hat erzählt, dass er als kleines Kind in den Kerker eingeliefert worden war. Er hatte dort 16 Jahre lang allein verbracht und wurde nur mit Brot und Wasser gefüttert! Der Geburtstag des Jungen konnte dank des Briefes (angeblich von seiner Mutter), welcher in seiner Kleidung gefunden wurde, herausgefunden werden. Es gab viele Versuche seine Abstammung nachszuforschen, aber alle waren vergeblich. Man hat sogar vermutet, dass er von königlicher Abstammung war. Schließlich hat sich die Version durchgesetzt, dass es Kaspar der Kronprinz der vornehmen Herzogsfamilie von Baden gewesen war, der zum Opfer einer Intrige gefallen war. In Ansbach, in der Familie seines Vormundes bzw. des britischen Aristokraten, hat Kaspar Hauser die letzten drei Jahre seines Lebens verbracht. Auf einer der Gartenalleen Ansbachs wurde er von einem Fremden im Jahre 1833 erstochen. Sein Grab ist bis heute erhalten und Porzellanfiguren des Jungen im Kamisol wurden zum Hauptsouvenir in Ansbach…
In Ansbach ist das historische Zentrum mit Fachwerkhäusern sehr gut erhalten. Die wahre Perle der Stadt ist die Residenz der Markgrafen Ansbachs, in der das luxuriöse Interieur bis heute erhalten ist. Einen Besuch wert ist auch die absolute Rarität bzw. die 40-Kilo-Bibel des 12.Jahrhunderts in der St. Gumbertus Kirche.
Man sollte auf jeden Fall die lokale Spezialität, die Ansbacher Bratwurst, kosten. Die Ansbacher Bratwurst ist stark geräucherte Wurst die mit Sauerkraut und schwarzem Roggenbrot als Beilage angerichtet wird. Da die Würstchen richtig gewürzt sind, wäre es besser dazu ein Lokalbier zu bestellen. In Ansbach und in der Umgebung sind übrigens 10 Brauereien im Betrieb, was nicht wenig für die 40.000-Einwohner Stadt ist!
Ansbach fesselt durch die provinzielle Gemütlichkeit und Ruhe. Das bedächtige Lebensgefühl infiziert sogar Touristen, die sich dadurch bequem und erholt fühlen.