Neben den Mauern des Astrachaner Kremls liegt die Weiße Stadt, (russisch: Bely gorod). Vor dem 17. Jahrhundert hieß das Gelände um den Kreml herum, wo Wohnhäuser und Wirtschaftsbauten gebaut wurden, Possad, dann wurde es nach den Beispiel Moskaus in Weiße Stadt umbenannt. Heute beeindruckt sie alle Kenner der alten Baukunst. Außer sehr gut erhaltenen, im 18. und 19. Jahrhundert im klassischen und Jugendstil erbauten Gebäuden befinden sich hier strenge Moscheen und Stadtvillen der Kaufleute.
In der Weißen Stadt kann man die katholische Mariä-Entschlafens-Kathedrale besichtigen, sie wurde 1778 im Barockstil mit klassizistischen Elementen erbaut. Auffallend ist auch der Demidow-Hof, (russisch: Demidowskoje podworje), ein riesiges Lagerkomplex aus dem 17. Jahrhundert. Nicht weit von ihm erhebt sich der oktogonale Schatrowaja-Turm, das einzige Bauwerk, das vom Verklärungs-Kloster übrig geblieben ist. Dieses Kloster wurde zu Ehren des Sieges über die Türken im späten 16. Jahrhundert gegründet. Der Turm selbst wird auf das Jahr 1607 datiert und stellt ein markantes Beispiel der mittelalterlichen russischen Klosterbaukunst dar. Ein Spaziergang durch die Weiße Stadt lässt den Besucher in die Vergangenheit eintauchen und erfüllt ihn mit Ruhe und Harmonie.