Die Handelsreihen, (russisch: Torgowyje rjady), werden in Rostow heute genauso benutzt wie vor über 200 Jahren: sie beherbergen verschiedene Läden. Ihre Gründung verdanken die Handelsreihen dem Rostower Jahrmarkt, der gegen Mitte des 19. Jahrhunderts zum drittgrößten in Russland geworden ist. Größer waren nur die Jahrmärkte von Nishni Nowgorod und Irbit. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Rostow im frühen Frühling zwei Wochen lang ein reger Handel betrieben. Nicht nur ortsansässige, sondern auch fremde Kaufleute kamen hierher. Zu Stoßzeiten empfingen die Handelsreihen bis zu sieben Tausend Händler!
Mit dem Bau der Handelsreihen in Rostow haben die Kaufleute selbst angefangen, einige Gebäude tragen bis heute ihre Namen, z. B. Jemeljanowskije-Reihen: sie wurden Ende des 18. Jahrhunderts von den Kaufleuten Jemeljanow gebaut. Die Gebäude dieses Komplexes wurden in ganz unterschiedlichen Bauarten errichtet: einige davon sind mit Säulengängen und Giebeln verziert, die anderen sehen ganz schlicht aus. Sämtliche Gebäude werden für den Handel benutzt. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts kamen an die Handelsreihen zusätzlich, der Gostiny Dwor, (deutsch: Handelshof) und der Mytny Dwor, (deutsch: Zollamt), dazu, der für die Entrichtung von Gebühren bestimmt war. Heute befindet sich im Mytny Dwor der Hauptmarkt der Stadt.