18 km von Smolensk entfernt, befindet sich das Landgut Talaschkino. Im 19. Jahrhundert gehörte es der russischen Adligen Maria Tenischewa. Zu ihren Lebzeiten wurde sie als Mäzenin bekannt, die Volksbildung und Volkskunst unterstützte. Sämtliche Bauten, die von ihrem Gut übrig geblieben sind, gehören zum Bauwerksensemble Teremok, (so viel wie, „kleines Bojaren-Haus“).
Zum Komplex Teremok gehört heute die Dorfschule aus dem 19. Jahrhundert, die von Tenischewa gegründet wurde. Man kann diese Schule betreten, sich auf die Schulbank setzen, sich Bücher und Lehrbücher aus der damaligen Zeit ansehen. Eine andere Sehenswürdigkeit des Komplexes, die weit über die Grenzen von Smolensk hinaus bekannt ist, ist die pyramidenförmige Heilig-Geist-Kirche, das wunderschöne Jesus-Mosaikbild, (das nicht von Menschenhand geschaffene Bildnis Christi), auf dem Giebel wurde vom Maler und Mystiker Nikolai Roerich geschaffen. Das Innere der Kirche hatte auch Roerich bemalt. Diese Kirche hatte aber nie funktioniert, weil die Bildnisse der Heiligen mit den Kirchenkanons nicht übereinstimmten. Nicht weit von der Kirche befindet sich das zweistöckige Teremok, (kleines Haus), aus Holz, das 1901 gebaut und mit den durch russische Märchen, inspirierten Schnitzereien verziert wurde. Anfang des letzten Jahrhunderts waren hier oft berühmte Künstler zu Besuch: Wrubel, Korowin, Benois, Repin. Heute befindet sich im Teremok ein Museum, wo Aquarelle und Skizzen dieser Maler zu sehen sind, sowie alte bemalte Balalaikas, Fotografien aus der Vorrevolutionszeit und vieles andere. Es ist bekannt, dass die Fürstin Tenischewa auf ihrem Landgut, das zur damaligen Zeit einzige Museum für russische angewandte Kunst, gegründet hatte. Die Sammlung aus diesem Museum wurde auf der Pariser Weltausstellung 1889 präsentiert. Ein Teil von dieser Sammlung kann man auch heute im Teremok besichtigen. Das Gut von Tenischewa ist von einem malerischen Park mit Pappelalleen, einem kleinen Teich und Apfelgärten umgeben.