Das Alexander-Kloster in Susdal ist dem Großfürsten Alexander Newski zu Ehren genannt worden, dem Gründer des Klosters. Die Historiker vermuten, dass es bereits 1240 am Ufer des Flusses Kamenka entstanden ist. Es war üblich, die Susdaler Fürstinnen hier zu bestatten: Auf den erhaltenen Grabsteinen sind Frauennamen erkennbar. Das Kloster genoss die Schirmherrschaft der Moskauer Fürsten, die es um Ländereien bereicherten. Vermutungen zufolge waren diese zwei Faktoren ausschlaggebend dafür, dass das Kloster als die „Große Lawra“ (ein Ehrentitel für Kloster im orthodoxen Mönchtum, der auf einen besonders hohen historischen und geistigen Stellenwert hinweist) von Susdal bezeichnet wurde.
1608-1610 wurde die Holzkirche auf dem Territorium des Alexander-Klosters von polnischen Heeren niedergebrannt. Erst 1695 wurde an dieser Stelle mit Spendengeldern von der Zarin Natalja Kirillowna, der Mutter des Kaisers Peter I., die weiße Christi-Himmelfahrt-Kirche mit fünf Türmen errichtet. Sowohl der Kirchenbau als auch der Glockenturm mit Zeltdach werden von einem Mauerwerk von Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Heiligen Tor umgeben. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster auf Erlass Katharinas II. seines Grundstücks enthoben und damit fand auch seine Existenz ein Ende. Die Kirche öffnete ihre Türen für die Gemeinde. 2006 begann man, das Kloster wieder zu beleben, allerdings als ein Männerkloster. Ruhe und Stille beherrschen diesen Ort. Asketische Einrichtung, halbzerstörte Mauern und in der Sommerzeit Gemüsebeete, die von Mönchen gepflegt werden, verleihen ihm einen besonderen Charme. Einige Besucher berichten, dass man sich hier den Schlüssel zum Glockenturm geben lassen kann, von dem sich ein wundervolles Panorama bietet.