Die Kenesa in Simferopol stellt ein Gebetshaus der Karäer dar, das im Jahr 1896 gebaut wurde. Die kleine, ethnische Gemeinschaft der Karäer lebte traditionell auf der Krim, sowie in einigen Städten der westlichen Ukraine und Litauen. Sie bekannten sich zum Karaism, einer Religion, die mit Judentum verwandt ist. Es ist bekannt, dass zum ersten Mal das Wort «Karaism» bereits im 9. Jahrhundert verwendet wurde. Karäer gelten als eines der mysteriösesten Völker und die Debatte über deren Herkunft wird bisher noch in wissenschaftlichen Kreisen erforscht. Karäer haben ihre Kenesen in mehreren Städten der Krim erbaut, aber die in Simferopol gilt, allgemeiner Ansicht nach, als die schönste. Die Kenesa von Simferopol stellt eine Art Mischung aus mauritanischer, gotischer und byzantinischer Baustile dar.
Die Kenesa in Simferopol dient tatsächlich als Hinweis darauf, dass die Krim schon immer die Heimat von Menschen vieler Nationalitäten und Religionen war. Griechen und Skythen wechselten einander ab, dann kamen Sarmaten und Tataren. Ihre Nachkommen leben immer noch auf diesem gastfreundlichen Land. In der sowjetischen Zeit wurde die Kenesa umgebaut und ihre Innenräume wurden von dieser Intervention stark betroffen. Im Jahr 1942 wurde sie für eine kurze Zeit zum Gebet zugänglich. Während des Zweiten Weltkriegs diente sie als Stall. Nun ist die Kenesa den Karäern zurückgegeben worden. Der Eintritt in die Kenesa ist für jeden zugänglich und kostenfrei.