Der Senatsplatz ist einer der ältesten in St. Petersburg und einer der bedeutsamsten in der russischen Geschichte: Hier, am Denkmal Peters I., begann 1825 der Dekabristen Aufstand. Das Ensemble des Platzes nimmt Anfang des 18. Jahrhunderts seinen Ursprung, damals noch ein unbebautes Stück Land vor der Admiralität. Seit dem Umzug des Senats aus dem Gebäude der zwölf Kollegien hierher, fing man an, den Platz als den Senatsplatz zu bezeichnen. Und 1874 ist der Senatsplatz ein Teil des Alexandrowski-Gartens geworden.
1782 ist auf dem Senatsplatz ein Peter I. gewidmetes Reiterstandbild nach einem Entwurf Falcones eingeweiht worden – der Eherne Reiter, der zu unserer Zeit zu einem Symbol der Stadt (und dem Emblem seines Kinostudios) geworden ist. Ehern wurde der Reiter dank einem Poem von Puschkin, obwohl das Denkmal in Wirklichkeit aus Bronze angefertigt ist. Auch Symbolismus darf hier natürlich nicht fehlen: Peter sitzt auf einem aufgebäumten Pferd, was ihn weniger als Kriegsherrn, sondern vielmehr als Gründer und Gesetzgeber in Szene setzt; Der Stein, auf dem das Pferd steht, sind die vom Kaiser überwundenen Hindernisse und die Schlange, die von dem Huf zerstampft wird, verkörpert die dunklen Mächte. Das Denkmal steht auf einem massiven Postament mit einer unbestimmten Form – dem „Gromkamen“, (Donnerstein), der aus dem Dorf Konnaja Lachta hergebracht wurde. Dort, wo man ihn rausgenommen hatte, hatte sich ein Gewässer gebildet, das bis heute existiert – der Petrowski-Teich. Die Originalgröße des Steins war etwas umfangreicher: Sein jetziges Aussehen ist ein Ergebnis zahlreicher Schleifungen, denen von Katharina II. ein Ende gesetzt wurde: Sie wollte, dass „Gromkamen“ in seiner ursprünglichen Form erscheint. Rund um das Denkmal sind zahlreiche Stadtlegenden entstanden. Aus einer geht hervor, dass Peter I. gesagt haben soll, die Stadt habe nichts zu befürchten, solange er, der Kaiser, da bleibt. Dies erwies sich als wahr, denn in allen Kriegen, angefangen 1812, blieb das Denkmal an seinem Platz, während der Leningrader Blockade wurde es durch Bretter und Baumstämme verdeckt.