Wolgograd befindet sich am Ufer des größten Flusses in Europa - Wolga. Hier gibt es einen Binnenhafen, der auch heute der größte Binnenhafen auf dem europäischen Kontinent ist. Der erste Hafen, der Waren aus ganz Russland aufnahm, wurde noch im XIX. Jahrhundert gegründet und stand schon in dieser Zeit nur dem Binnenhafen in Nischni Nowgorod an Bedeutung und Größe nach. Der Flugverkehr in jener Zeit war fast nicht entwickelt und der Fluss half nicht nur Waren, sondern auch Passagiere zu transportieren. In Zarizyn (Wolgograd) existierten zur gleichen Zeit, sowohl ein Port als auch Hafen, die zu verschiedenen Schifffahrtsgesellschaften gehörten.
Nach der Ankunft der Sowjetmacht wurde beschlossen, mehrere Schifffahrtsgesellschaften zu vereinen und den Hafen umzubauen. In den 1930er Jahren begann das erste Projekt, ein Binnenhafengebäude für Passagiere, zu entwickeln. Aber dann begann der Große Vaterländische Krieg. In den schrecklichen Jahren der Kämpfe war der Binnenhafen ein wichtiger strategischer Punkt, wohin Truppen vom ganzen Land, Munitionen und andere für den Sieg wichtige Waren kamen. Erst im Jahre 1952 wurde ein Binnenhafengebäude in der Stadt gebaut, aber aus Holz. In dieser Zeit wurde auch eine wunderschöne Treppe zur Wolga gebaut. Durch einen Kurzschluss im Jahre 1964 wurde das Gebäude aber zerstört. Der Bau eines neuen Empfangsgebäudes zog sich hin. Erst im Jahre 1980 wurde das neue heutige Gebäude gebaut. Und im Jahre 1989 wurde das Binnenhafengebäude erweitert. Hier wurde eine Konzerthalle mit einer echten Orgel, Ausstellungsflächen, Cafés und Restaurants eröffnet. Dadurch wurde der Hafen vom Logistiklastknoten zum Zentrum des kulturellen Lebens gemacht. Von hier kann man das Laden und Entladen von Flussschiffen beobachten oder an der Wolga zu einer interessanten Kreuzfahrt starten.