Der Rote Platz hat wurde noch unter dem Zaren Ivan III. gestaltet, als der weißsteinerne Kreml seine endgültige Form bekam. Im Laufe von mehreren Jahrhunderten war dieser Platz das Zentrum des russischen Lebens. Vom Richtplatz aus wurden die Befehle des Zaren verkündet, sowie Krieg oder Frieden erklärt; hier trat Ivan der Schreckliche auf, die rebellierenden Schützen und der Falsche Dmitri wurden hier hingerichtet. Eben vom Roten Platz machten sich die Truppen auf den Weg zur Front im Jahre 1941. Apropos, der Rote Platz samt seinen Kathedralen und dem Kreml war im Großen Vaterländischen Krieg so geschickt verschleiert, dass er von den Luftangriffen fast heil bleiben konnte. An den Mauern des Kremls wurden Fenster und Türen gemalt, die Spitzen – hinter den Spannplatten versteckt, die Kuppeln – übermalt, und die restlichen Gebäude – wie ganz normale Hochhäuser stilisiert.
Heute kommen die Touristen aus allen Ecken der Welt zum Roten Platz, um die buntfarbigen Kuppeln der Basilius-Kathedrale, das den Anführern des Volksaufstandes Minin und Poscharski gewidmete Denkmal, im Kreml herumzuschweifen, das Lenin-Mausoleum, vor dem immer eine Schlange steht, zu besuchen. Jedes Jahr wird die Ruhestätte von über einer Million Menschen besucht. Den Führer des internationalen Proletariats kann man kostenlos jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr sehen. Gegenüber dem Mausoleum befindet sich das Hauptgeschäft der Landes – GUM, das ein rechteckiges Areal einnimmt. Drinnen besteht GUM aus drei längsläufigen Passagen mit Boutiquen und Geschäften. Die schwarzen Türme von GUM sind stilistisch auf das gegenüberliegende Gebäude des Historischen Museums abgestimmt, das durch seine einzelartigen Exponate von den uralten Zeiten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt ist.