Das elegante Gebäude des Bahnhofs wurde in Kislowodsk im späten 19. Jahrhundert erbaut, zu gleicher Zeit wurde die Eisenbahnstrecke in Betrieb genommen, die Kislowodsk mit Mineralnye Wody verband. Das elegante Gebäude stand in seiner Schönheit und Funktionalität den Bahnhöfen von Moskau und Sankt Petersburg nicht nach. Das war auch kein Wunder: damals erlebte Kislowodsk als Kurort seine Blütezeit. Die hiesigen Kurhäuser waren bei der russischen Aristokratie sehr beliebt. Allein die Fahrt zur Kur mit einem schicken Zug, für den die Fahrkarten manchmal über 30.000 Rubel kosteten, sprach für einen gewissen gesellschaftlichen Status.
Zu gleicher Zeit wurde neben dem Bahnhof der Kursaal gebaut. Das war ein einheitliches architektonisches Ensemble. Das Erste, was jeder Reisende beim Ankommen in Kislowodsk sah, war die prachtvolle Fassade des im Neorenaissance-Stil gebauten Kursaals. Im Kursaal befand sich ein großer Konzertsaal für 650 Personen, eine Sommerbühne mit einem Kristalldach und ein Restaurant mit kaukasischer Küche. Heute befindet sich in diesem Bauwerk die Kislowodsker Philharmonie. Einst sang hier der russische Opernsänger Fjodor Schaljapin, spielte Sergej Rachmaninow und tanzte Isadora Duncan, heute finden hier Konzerte klassischer Musik statt.