Die Peter-und-Pauls-Festung ist genauso alt wie St. Petersburg: Das Datum ihrer Grundsteinlegung gilt als Geburtstag der Hauptstad des Nordens. Der Bau der nach Zeichnungen von Peter I. aus Erde und Holz erbauten Festung wurde nach dem Sieg im Nordischen Krieg zum Schutz der eroberten Ländereien begonnen. Diese Konstruktion wurde bei einem Hochwasser beschädigt, worauf man 1706 begann, sie mit Stein zu verkleiden. Die Steinfestung gab die Form der Insel, auf der sie steht, wieder, - die Form eines gedehnten Sechsecks. Über Ihre Kanten sind fünfeckige Bastionen verteilt, auf jedem von ihnen sind bis zu 60 Kanonen aufgestellt. Von einer von ihnen, der Naryschkin-Bastion, werden bis heute um 12 Uhr Schüsse abgegeben.
Die Peter-und-Pauls-Festung wurde nie belagert und verwandelte sich nach einer Weile in ein politisches Gefängnis: Hier wurden ohne gerichtlichen Beschluss die Widersacher des Zaren eingekerkert. Auf dem Erdwall der Festung wurden die Anführer des Dekabristenaufstandes hingerichtet. An die Peter-und-Pauls-Festung als Strafvollzugsanstalt erinnert heute ein Museumsgefängnis, das in der Trubezkoj-Bastion eingerichtet worden ist. Auf dem Territorium der Peter-und-Pauls-Festung sollte man sich auch den Münzhof nicht entgehen lassen, wo bis zum Ende des letzten Jahrhunderts alle Münzen russlandweit geprägt wurden; und auch das Bootshaus – ehemalige „Garage“ für das kleine Boot von Peter I.
Die Peter-und-Pauls-Kathedrale, die mit der Steinfestung zeitgleich angelegt wurde, ist das höchste Gebäude der Stadt: Ihre Höhe beträgt 122,5 Meter. Die 40 Meter lange Windfahne, die mit der Darstellung eines fliegenden Engels verziert ist, ist mit 8 kg Gold bedeckt. Die Inneneinrichtung der Kirche hat ebenfalls einiges zu bieten: eine geschnitzte Ikonostase in Form eines Triumphbogens, vergoldete Kathedra, ein Sitzplatz für den Zaren mit einer vergoldeten Krone, mit Samt beschlagen. Die Kirche zeichnet sich auch durch eine phänomenale Anzahl an Glocken aus: derer sind es hier 103! Peter I. hatte sich diese Kirche als einen Bestattungsort für die Zaren gedacht: Sowohl hier drin, als auch in der dazu gebauten großfürstlichen Gruft haben alle Romanows außer Peter II. und Iwan IV. ihre letzte Ruhestätte gefunden.