Nishegoroder Jahrmarkt ist der wohl bekannteste in Russland. Seine Geschichte beginnt mit dem Makarjew-Jahrmarkt, der in Nishnij Nowgorod im 19. Jahrhundert durchgeführt wurde. Damals war es der Haupthandelsplatz des Landes, wo Preise für Hauptkonsumgüter für das folgende Jahr festgelegt wurden. Ausgerechnet dieser Jahrmarkt machte Nishnij Nowgorod zum «Geldbeutel Russlands».
Der Nishegoroder Jahrmarkt hieß immer Makarjew-Jahrmarkt, weil ursprünglich der große Handelsplatz der Wolga-Region nicht in Nishnij Nowgorod, sondern am Kloster des heiligen Makarius, nicht weit von der Stadt lag. Aber im August 1816 wurde der Jahrmarkt durch einen Brand vernichtet, und es wurde beschlossen, den Handelsplatz an einen passenderen Ort, nach Nishnij Nowgorod, zu verlegen. Der Kaiser Alexander I. entschied sich damals, die Geldmittel, die für den Umbau des Winterpalastes in Sankt-Petersburg bereitgestellt wurden, für den Bau des neuen Handelspavillons des Jahrmarktes einzusetzen. 1822 nahm der Makarjew-Jahrmarkt an der Strelka, einer langen Landzunge am Zusammenfluss der Wolga und Oka, in Nishnij Nowgorod seine Tätigkeit wieder auf. Dafür wurde eine Markthalle im Stil des Klassizismus errichtet. Das Messegelände wuchs mit der Zeit. Es wurden neue Handelsräume, Kirchen, Theater, sowie ein Zirkus dazu gebaut. Der Jahrmarkt wurde schnell zu einem russlandweiten Phänomen. Nach der Revolution 1917 wurde der Jahrmarkt geschlossen. Im Messehauptgebäude befand sich in der Sowjetzeit das Warenhaus «Kinderwelt». In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hat man die Messetradition wiederbelebt, aber weder in der Stadt noch im Land spielen sie die einstige Rolle.