Das Nikolo-Schartomsky-Kloster ist eines der ältesten in Russland. Es entstand im 13. Jahrhundert am Erscheinungsort einer wunderwirkenden Ikone, 20 Kilometer von Iwanowo entfernt, am Ufer des Flusses Schartoma. Laut Legende war es an dieser Stelle, wo die wunderwirkende Ikone des heiligen Nikolaus einer Bäuerin erschienen war. Man vermutet, dass die Ikone einige Wunder vollbrachte, aber es sind keine schriftlichen Zeugnisse darüber erhalten geblieben.
Zum ersten Mal wurde das Nikolo-Schartomsky-Kloster 1425 urkundlich erwähnt. Schon damals war das Kloster wohlhabend und weit bekannt. Im 16. Jahrhundert erhielt es seinen himmlischen Patron. Man weiß, dass Joachim Schartomsky aus Rostow Welikij ins Kloster gekommen war. Seinem Malstil nach zu urteilen, hatte er die Ikonenmalerei bei griechischen Meistern erlernt. Seine Werke heben sich von dem traditionellen Stil von Iwanowo deutlich ab.
Alle Ikonen, die ursprünglich für das Schartomsky-Kloster oder für andere Auftraggeber gemalt wurden, gelten als wunderwirkend. Bis heute haben nur zwei Werke überlebt – in Susdal, (Erlöser-Euthymius-Kloster) und in Wjazniki. Das Kloster wurde 1646 beinahe von einem Brand zerstört. Danach wurden seine Reste von Schartoma näher an den Fluss Molochta getragen. Heute stehen auf dem Territorium des Klosters Kirchen aus dem 17. und 19. Jahrhundert: die Nikolaus-Kirche im byzantinischen Stil, Baujahr 1651, die Kazan-Kirche, für Gottesdienste im Winter vorgesehen, die Gregor-von-Akraganti-Kirche, die schon im 21. Jahrhundert von Meistern aus Palech bemalt worden ist. Im Kloster wohnen dauerhaft über einhundert Menschen. Die Mönche haben eine Schmiede, eine Backwerkstatt, eine Imkerei, einen Nutzgarten, einen Kuhstall. In einer eigenen Werkstatt werden hier Glocken gegossen.