Das Museum-Gehöft der Familie Kolokolnikow stellt ein wahres Kaufmannshaus aus dem 19. Jahrhundert mit Elementen der Barock und des Neoklassizismus dar und gilt als eine der ältesten in Tjumen. Das Erdgeschoss ist aus Stein und die erste Etage aus Holz gebaut. Das Gehöft gehörte ursprünglich dem Stadtbürgermeister Iwan Ikonnikow. Im Jahr 1837 bewirtete er in seinem Haus den ehemaligen Kaiser Alexander II. und seinen Mentor, den Dichter Wassili Schukowski, auf ihrem Weg nach Tobolsk und zurück.
Im Jahr 1888 ging das Haus in den Besitz des Kaufmanns und Mäzens Iwan Kolokolnikow, der sein Vermögen durch den Teehandel erreicht hatte. Er ließ das Haus ausbauen und mit Gewinden verschönern. Zimmer wurden in einer Art Anfilade neugeplant und reichlich verziert. Im ersten Stock des Museums findet die Dauerausstellung statt, die Besucher die Geschichte der dort damals lebenden Kaufmannsfamilien und ihrem Alltagsleben erzählt. Im Büro blieb das Interieur aus der Zeit des Bürgerkriegs erhalten, als im Haus drei Monate lang der Stab des berühmten sowjetischen Militärkommandanten Wassili Blücher untergebracht wurde. Im Erdgeschoss des Museums ist das Interieur eines typischen Kaufladens des aus dem späten 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts wiederhergestellt wurde. In den 1990er Jahren wurde das Haus restauriert und die Wachsfiguren von Alexander II., Schukowski und Blücher ergänzt.