Jahrhunderte danach bleibt der Name Rynotschnaja-Platz, (deutsch: Markplatz), aktuell: hier befindet sich nach wie vor der zentrale Markt. An diesem Platz existieren harmonisch nebeneinander, mittelalterliche und moderne Bauwerke. In den alten Zeiten erhob sich an dieser Stelle die Rogataja-Festung, an die heute der Kruglaja-Turm, (deutsch: Runder Turm) erinnert. Das ist ein breites, nicht besonders hohes, ovales Bauwerk, sehr massiv, mit über drei Meter dicken Mauern. Im Volksmund wurde er schon immer Dicke Katharina genannt. Der Turm wurde im 16 Jahrhundert gebaut, um die Stadtmauer zu verstärken, und diente zum Schutz gegen Feinde.
Im 18. Jahrhundert, als Wyborg durch die Armee Peters des Ersten erobert wurde, wurde der Runde Turm in Petersburger-Turm umbenannt. Er wurde als Arsenal, als Viehstall und sogar als Gefängnis benutzt. In den 1920er Jahren ist er knapp dem Abriss entronnen: er versperrte den Blick auf die Fassade der eleganten Bank der nordischen Länder. Er wurde aber gerettet: dort wurde ein Restaurant eröffnet, das fast 100 Jahre lang existiert! Auf einzelnen Kopfsteinen, mit denen der Platz gepflastert ist, kann man immer noch Ziffern sehen. Das ist der Urtyp der Parkplätze: diese Kopfsteine markierten Plätze, wo die Händler ihre Fuhren mit Waren abstellen durften. Es wird hier immer noch gehandelt, aber heute in einem Hallenmarkt. Das ist ein im frühen 20. Jahrhundert gebautes Gebäude im nordischen Jugendstil. Über dem Eingang befindet sich das Wappen der Stadt Wyborg. Die alte Baukunst wird durch ein modernes Bauwerk mit einem gläsernen Außenaufzug, das Geschäftszentrum Viktoria, zur Geltung gebracht.