Das Margarita-Tchernowa-Haus, auch bekannt als Haus mit Karyatiden – einem materiellem Nachweis einer flammenden Liebe und ein Ort, den Fjodor Schaljapin und Nikolai Gumiljow besuchten. Der in Rostow am Ende des XIX. Jahrhunderts lebende berühmte Kaufmann Paramow schenkte der Schauspielerin eines örtlichen Theaters, Margarita Tchernowa, der Dame seines Herzens, eine Villa. Mit seiner Pracht sollte das Gebäude die ganze Liebeskraft des Kaufmanns zum Ausdruck bringen: Der Architekt sparte nicht an Statuen der Karyatiden und Atlanten, Vasen und Girlanden, Fensterverkleidung und Stuck. Die Besitzerin der geschenkten Villa wählte die zweite Etage aus und die vermietete die erste Etage einer Apotheke.
Im Haus von Margarita Tchernowa entstand so etwas wie ein Kultursalon: hier sang selbst der Schaljapin und Gumiljow trug seine Gedichte vor und schaute sich das Stück „Gondola“ an, welches nach seinem Werk aufgeführt wurde. Laut einer Stadtlegende ist das Haus von Margarita Tchernowa und das benachbarte Haus des Sammlers Nowosiljtsew mit unterirdischen Gängen verbunden. Und genau das hat ihm angeblich geholfen seine Sammlung der russischen und ausländischen Malerei aufzubewahren: als die Bolschewiken in der Stadt erschienen, trug Nowosiljtsew die Bilder zu seiner Nachbarin. Dies ist jedoch unmöglich zu überprüfen, das Schicksal des Großteils der Sammlung ist unbekannt. Im Jahr 1920 wurde das Haus von Margarita-Tchernowa verstaatlicht und sie selbst verschwand. Das Gebäude wurde als Parteiarchiv, für eine Kindergemeinde und eine regionale Staatsanwaltschaft verwendet. Im Jahr 1990 wurde das Gebäude wegen einem Problem mit dem Heizsystem fast abgerissen. Zu Beginn des XХI. Jahrhunderts wurde es vollständig rekonstruiert und ihm das ursprüngliche Aussehen wieder verliehen. Heute befindet sich dort eine Bank.