Der Kreml von Kolomna wurde in den Jahren 1525 bis 1531 aus Stein errichtet. Er hat die Festung aus Holz, die von Khanaten Kasan und Krim zerstört wurde, ersetzt. Man behauptet, dass sein Baumeister der italienische Architekt Aloisio der Neue, (Frjasin), war, der früher den Moskauer Kreml gebaut hatte. Der Kreml von Kolomna ist eine der imposantesten Festungen des 16. Jahrhunderts. Sie hatte mehrere feindliche Angriffe überstanden. Aber im 18. und 19. Jahrhundert, nachdem diese Festung ihre strategische Bedeutung verlor, hatten die Einheimischen sie nach und nach abgetragen und die Steine als Baumaterial verwendet. Ein Sonderedikt des Zaren Nikolaus II. hatte diese Zerstörung gestoppt, aber die Mauern und Bauten des Kremls waren schon schwer beschädigt. Heute sind die meisten Bauwerke wiederhergestellt.
Der Kreml von Kolomna besaß 17 Türme, 7 davon sind erhalten, darunter auch der berühmte Marina-Turm, (russisch: Marinkina baschnja), in dem die Polin Marina Mniszech, die als russische Zarin gekrönt wurde, eingekerkert war. Sie war Gattin des Hochstaplers Pseudodimitri I., (russisch: Lshedmitri, der falsche Dmitri), der sich für den Sohn des Zaren Iwan des Schrecklichen ausgab. In der Mitte des Kremls liegt der älteste Platz von Kolomna, der Sobornaja –Platz, (deutsch: Kathedralen-Platz), der mit Kirchen umgeben ist. Zu erwähnen sind insbesondere die älteste Mariä-Entschlafens-Kathedrale mit ihrem Glockenturm, (sie wurde im 17. Jahrhundert umgebaut), das Nowogolutwinski Nonnenkloster aus dem 19. Jahrhundert sowie die Tichwinskaja-Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die Kreuzerhöhungskathedrale aus dem 19. Jahrhundert, in deren Gestalt sich Klassizismus und altrussische Baukunst vermischen. Außerdem gibt es auf dem Kremlgelände einige interessante und eigenartige Museen. Man kann z.B. Museum für Kalatschi besuchen. Hier erfahren die Besucher, wie dieses Gebäck früher nach ursprünglichem Verfahren gebacken wurde, sie können sogar frischgebackene Kalatschi aus dem echten Ofen kosten. Man sollte auch das Museum für Lieblingsspielzeug, die Museumsfabrik für Pastila und die Schmiedesiedlung, (russisch: Kusnetschnaja Sloboda), besuchen.