Die Chabarowsk-Brücke über Amur wurde schon während ihres Baus Anfang des 20. Jahrhunderts Wunder von Amur genannt. Der Entwurf des Ingenieurs Lawr Proskurjakow bekam den Grand Prix der Pariser Weltausstellung schon in der Phase der Vorbereitungsarbeiten. Die Brücke sollte die längste in der Alten Welt werden, ihr Bau begann 1913. Der Verkehr über die Brücke sollte am 1. Oktober 1915 anfangen. Die Brücke sollte ein Teil der Transsibirischen Eisenbahn werden. Der erste Weltkrieg hat diese Pläne zunichte gemacht: ein Teil der Brückenelemente wurden in Warschau hergestellt, und diese Stadt geriet sehr schnell ins Epizentrum des Kriegsgeschehens.
Die Chabarowsk-Brücke wurde erst in Oktober 1916 eröffnet. Sie bekam den Namen Aleksejewski, nach dem Thronfolger Aleksej. Es war das letzte Bauobjekt, das zu den Zeiten des Russischen Reiches gebaut wurde. Einige Monate später brach die Revolution aus. Während des Zivilkrieges wurde die Brücke 1920 zerstört. Erst im März 1925 wurde sie wieder in Betrieb genommen und fungierte 50 Jahre lang als einziger Weg über den Amur. Die Chabarowsk-Brücke ist eine landesweit bekannte Sehenswürdigkeit. Sie ist auf dem 5000-Rubel-Schein abgebildet. In den 1990er Jahren wurde die Brücke modernisiert, neben ihr entstand das Museum der Brücke mit einer Sammlung von alten Dampfloks, Eisenbahnwagons und Zisternewagen, die jeweils über die Brücke fuhren. Hier kann man vieles über den Bau der Brücke erfahren, den Umfang der Arbeiten würdigen, sich über ihre Betriebsbedingungen erkundigen.