Der Name der Kamenny Insel (Steininsel) im Newa-Delta wird von zwei Legenden erklärt. Aus einer geht hervor, dass die Begründung im Namen des Gründers von St. Petersburg liegt – Peter I., (Stein heißt auf Griechisch „petros“), die zweite besagt, dass neben dieser Insel, einem Felsen gleich, ein riesiger Stein aus dem Wasser emporragte. Die Geschichte der Insel war von Anfang an mit herausragenden russischen Persönlichkeiten verbunden.
Zunächst hatte ein Kanzler aus der Epoche Peters I. die Steininsel zu seinem Wohnort gemacht, später ließ sich der Graf Bestuzhew-Rjumin von Rastrelli höchstpersönlich einen Palast hier errichten. Später entstanden auf der Insel Residenzen von den Mitgliedern der Kaiserfamilie. Der Palast auf der Steininsel im klassizistischen Stil und einem prächtigen Garten wurde ursprünglich für Pavel I. erbaut, heute beherbergt er eine „Talentakademie“ – ein Zentrum für schulische Weiterbildung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Steininsel zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens, auf der Palais von Adeligen wie Pilze aus dem Boden sprossen. In nur vierzig Tagen wurde hier 1827 das Sommertheater gebaut – heutzutage das einzige klassizistische Architekturdenkmal von St. Petersburg, das aus Holz gebaut wurde. 1918 wurden alle Palais auf der Insel verstaatlicht und entweder als Ferienhäuser der Nomenklatur oder zu Behördenzwecken eingesetzt. Einzelne, erhalten gebliebene Anwesen sind aktuell zu einer Gästeresidenz des Präsidenten zusammengefügt worden.