Der Jussupow-Palast ist weniger als historisches Monument, sondern vielmehr als der Ort bekannt, an dem Grigori Rasputin ermordet worden ist. Historiker erzählen, dass der Fürst Felix Jussupow mit Komplizen den Favoriten der Zarenfamilie in den Keller des Schlosses gelockt hatte, in dem sich daraufhin die Hinrichtung abspielte. Jedoch ist das Schloss auch ohne dieses historische Ereignis durchaus beachtenswert.
Der Bau hatte nicht immer den Jussupows gehört: Im 18. Jahrhundert gehörte das Gebäude an der Moika dem Grafen Schuwalow, dann der Nichte des Fürsten Potemkin und erst seit 1830 bis 1917 – fünf Generationen von Jussupows. Sie gestalteten das Gebäude in einen wahren Palast um, mit einem Festsaal, Bildgalerien, einer Galatreppe, Orangerien, einem Garten und einem Haustheater, in dem das erste Mal der erste Akt der Oper „Ein Leben für den Zaren“ aufgeführt wurde. In den 1890-er Jahren wurden Strom und Kanalisation an den Palast angeschlossen. In den Sowjetzeiten diente der Jussupow-Palast als Museum, als das regionale Haus des Lehrers, als Kultureinrichtung für die Arbeiter des Bildungswesens, als Militärklinik. Heute gehört es zu den wenigen Palais in der Stadt, in denen die Festsäle, Wohnräume und vieles von der prachtvollen Einrichtung von einem der wohlhabendsten Geschlechter Russlands im Original erhalten geblieben sind. Außerdem werden hier Konzerte, Hochzeiten und diplomatische Treffen ausgetragen. Der zum Palast gehörige Garten steht wieder offen für Besucher.