Die Mauern und Bauten des Ipatios-Klosters der Heiligen Dreifaltigkeit bewahren die Erinnerungen an sieben letzte Jahrhunderte russischer Geschichte. Das ist eines der ältesten und schönsten Klöster Russlands. Es wurde 1330 in Kostroma am Ufer des gleichnamigen Flusses gegründet und hatte mehrmals russische Fürsten gerettet. 1613 wurde hier der erste Zar aus der Romanow-Dynastie gewählt.
Das Ipatios-Kloster ist in ganz Russland dank zwei Dinge bekannt. Erstens wurde hier die älteste Chronik gefunden, deren 300 Blätter die wichtigsten Informationen über die Geschichte der Rus enthielten. Diese Chronik wurde auch Ipatios-Chronik genannt, nach dem Klosternamen. Zweitens wurde hier der erste russische Zar aus der Romanow-Dynastie gewählt, Michail Fjodorowitsch. Das geschah im Jahre 1613. Im Mai 1913 wurden hier dreihundert Jahre des Romanow-Hauses gefeiert. Zu den Feierlichkeiten kam der Kaiser Nikolaus der Zweite mit Gemahlin Alexandra Fjodorowna und allen Kindern hierher.Das im 14. Jahrhundert gegründete Ipatios-Kloster geriet zweihundert Jahre später unter Obhut des Bojaren-Geschlechts Godunows. Sie spendeten bedeutende Mittel für den Ausbau des Klosters. Dank ihnen wurden sämtliche Bauten aus Holz gegen solche aus Stein ersetzt. Außer einer finanziellen Unterstützung stellten die Godunows dem Kloster Bücher, Manuskripte, Devotionalien und Kirchengeräte, Dörfer und Ländereien zur Verfügung. So gehörten dem Kloster im Jahre 1600 rund 400 Dörfer! Die Errichtung der Dreifaltigkeitskathedrale und der Mariä-Geburt-Winterkirche wurde auch dank Godunows möglich. Nach der Revolution wurde das Kloster geschlossen. Der erste Gottesdienst nach einer langen Unterbrechung wurde hier erst 1989 abgehalten. Seit 1991 kümmern sich wieder Mönche um den Haushalt. Heute existiert hier das Kirchenmuseum für Geschichte und Archäologie. Dort kann man die prächtige Gruft des Godunow-Geschlechts besichtigen, sich die Gemächer der Bojaren Romanows ansehen, die einzigartige Ipatios-Chronik bewundern. Ein absolutes Muss im Ipatios-Kloster ist die Dreifaltigkeitskathedrale. Man sollte unbedingt unter ihren majestätischen Gewölben stehen bleiben, die unschätzbaren Fresken und die großartige fünfstöckige Ikonostase bestaunen.