Das Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kloster in Susdal wurde im 14. Jahrhundert vom Fürsten Andrei Bogoljubski als Andenken an seine Errettung vor dem Sturm auf der Wolga gestiftet. Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert berühmt, als der Zar Wassili III. es umbauen ließ. Zu seiner Zeit ist das Heilige Tor entstanden - ein Turm mit Bögen und der über dem Tor gebauten Mariä-Verkündungs-Kirche. Das Interesse des Zaren zum Kloster lag darin begründet, dass er nach 20 Jahren kinderloser Ehe seine Frau Solomonida Saburowa dorthin verbannt hatte, woraufhin er seine zweite Ehe mit Elena Glinskaja einging. Im Nachhinein wurde Solomonida heiliggesprochen und ihre Reliquien gelten als wunderwirkend. Im Laufe mehrerer Jahrhunderte diente das Kloster als ein Verlies für unliebsame Zaren- und Fürstenfrauen. Eine andere berühmte Nonne war hier auch die erste Frau Peters I. Jewdokija Lopuchina.
Anfang des 16. Jahrhunderts kam die weiße Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale als neuer Schmuck des Klosters hinzu. Der Boden in der Kathedrale wurde mit dunkelbraunen Keramik-Fliesen verkleidet, die Wände blieben pur. Später wurde noch ein Glockenturm mit einem Zeltdach dazu gebaut. Im südöstlichen Teil des Klosters ist ein Verwaltungsgebäude vom Anfang des 18. Jahrhundert mit nachgebautem Interieur erhalten geblieben. Es ist überliefert, dass in seinem Kellergewölbe mit nur Brot und Kwas (ostslawisches Brotgetränk) Nonnen eingesperrt wurden, die sich etwas zu Schulden hatten kommen lassen. 1923 wurde das Kloster aufgelöst. Die Restaurierungsarbeiten im Kloster hatten Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Hier sind mehrere museale Ausstellungen mit hervorragenden Ikonen und Kunsthandwerk zusammengetragen worden. Und 1992 kam auch das Klosterleben wieder in Gang.