Das Ziegenbock-Museum wurde in Twer 2008 gegründet. Als Grundstein diente eine private Sammlung. Das Museum ist in drei Räumen untergebracht; es erinnert an eines der ältesten Twerer Gewerbe: Lederbereitung. Im 17. Jahrhundert entstand in Twer die Saffian-Sloboda. Dort wohnten Meister, die Ziegenleder bearbeiteten und daraus Saffianstiefel herstellten. Damals fing man an, die Twerer Einwohner scherzhaft, manchmal aber auch ernst „Twerer Ziegenböcke“ zu nennen. Dieser Spitzname war nicht beleidigend: der Ziegenbock galt in Russland schon immer als ein ernst zu nehmendes Tier, das imstande war, gegen Wolf und Bär zu kämpfen.
Im Ziegenbock-Museum sind Figuren und Zeichnungen dieses Tieres gesammelt. Insgesamt werden hier knapp vier Tausend gehörnter Starrköpfe aus 40 Ländern aufbewahrt! Märchen und Sagen über Ziegenböcke sind auf einem echten Ziegenleder aufgeschrieben, das einen der Museumsräume ziert. Für Besucher, deren Familienname vom Wort „Ziegenbock“ (russisch: kosel) abgeleitet ist, ist der Eintritt frei. Übrigens, der Familienname Koslow ist einer der häufigsten in Russland.