Das Friedländer Tor gilt als das jüngste Tor von Kaliningrad. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunders errichtet und nach der gleichnamigen Stadt benannt (heute heißt sie Prawdinsk). Auf der Fassade sieht man die Skulptur eines Hochmeisters des Deutschen Ordens Siegfried von Feuchtwangen. Anfang des 20.Jahrhunderts verlor das Tor seine Verteidigungs- und Transportfunktion. 1920 wurde es Teil des Südparks. Nach dem Krieg wurde es als Lagerraum verwendet.
Wenn man sich das Leben in Königsberg vor Beginn des 20.Jahrhunderts vorstellen möchte, bedarf es eines Besuchs zu diesem Tor. Seit 2008 befindet sich das Stadtmuseum „Friedländer Tor“ darin. Dank eines einzigartigen holographischen Films kann man hier die Geschichte von Königsberg ab der Zeit des Deutschen Ordens bis zu den ersten sowjetischen Besiedelungen kennen lernen. In einem anderen Saal kann man an einem virtuellen Spaziergang durch die Straßen zur Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert teilnehmen. Das Museum macht Geschichte lebendig: man kann z.B. in einem alten Postamt eine Karte verschicken, sich in einem Fotoatelier fotografieren lassen und in ein typisches Haus eines Bewohners von Königsberg hinein schauen. Im Rittersaal findet man Rüstungen und Waffen der mittelalterlichen Kämpfer. Ein Nachbau eines Luftschutzkellers erinnert an die Not des Krieges. Alles in diesem Museum wurde sehr liebevoll gestaltet, damit das Interesse der Besucher geweckt wird. Nicht umsonst gewann dieses Museum den allrussischen Wettbewerb in der Nominierung „Technologien bei Museumsausstellungen“!