Es lohnt sich nach Balaklawa am Schwarzen Meer zu kommen, um eine einzigartige Bucht zu sehen und die Nord-und Süd-Forts zu besuchen. Diese Forts, (oder Kasematten), hatten die Militärangehörigen im Gebirge eingerichtet. Die Forts grenzen eine wunderschöne Bucht ab, die einzige im ganzen Mittelmeerraum! Die S-förmige Bucht ist vom Meer überhaupt nicht einsehbar! Laut „Odysseus“ von Homer „gibt es in der Bucht keine Stürme“.
Die mit den Bergen umgebene Bucht zog immer Eroberer und Räuber her: von Laistrygonen bei Homer bis Engländer, die ihre Flotte hier während des Krimkrieges unterbrachten. Auch heute kann man die auf der Promenade eingebauten, englischen Kanonenröhren finden, die als Schiffshalter genutzt wurden. Balaklawa ist heute ein Bezirk von Sewastopol, das Stadtzentrum ist nur anderthalb Kilometer entfernt. Bis 1957 hatte Balaklawa den Stadtstatus. Was den Namen Balaklawa angeht, so verbindet man ihn mit dem türkischen Balik Yuva, das „Fischbecken“ bedeutet. Zuerst fingen die Engländer, während des Krimkrieges, (1853-1855), an, die wunderbaren Uferabhänge in der Bucht als Forts zu verwenden. Sie bauten Erdbefestigungen vom Berg Spilia bis zur Bucht Streletskaja. Und 1911 begann der Bau von Nord- und Süd-Forts in Balaklawa.
Das Nord-Fort bildet ein rundes System aus den bis drei Meter tiefen Gräben, die auf der Höhe von 212 Meter das Bergrelief wiederholen. Sie wurden direkt im Gebirge von Spilia gemacht. Und im 124 Meter langen und mit Beton verstärkten Stollen befanden sich Kasematten für Soldaten und ein Zeughaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde er von deutschen Truppen als Kriegslazarett verwendet.
Das Süd-Fort befindet sich auf der Bergspitze Asketi. Hier gab es auch Gräben, Kasematten und Geschützstände. Vom großen Interesse ist der Beobachtungsposten, der fehlerhaft als „Fass des Todes“ bekannt ist, (angeblich warfen die Deutschen ihre Gefangenen von hier runter). In Wirklichkeit hängte man diese zwei Meter im Durchmesser große Vorrichtung aus Blechpanzerung über die Tiefe auf, um den Gegner zu beobachten.
Die Forts waren noch nicht ganz fertig, als sie man als veraltet für Geschütze des Ersten Weltkrieges erklärte. Trotzdem wurde das Tal zwischen den Forts zur Arena der harten Kämpfe im Zweiten Weltkrieg. Bis jetzt wird es als „Tal des Todes“ benannt. Nach dem Krieg verwendete man die Forts für Waffenprüfungen und als Munitionslager. Heute sind sie stilgelegt.