Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale steht an einem Ort, an dem mehrmals Kathedralen mit dem gleichen Namen errichtet worden waren, verwahrlosten und der Zerstörung anheim gegeben wurden. 1937 ist die Mariä-Entschlafens-Kathedrale vom Anfang des 17. Jahrhunderts auf Entscheidung der Stadtverwaltung gesprengt worden, bis zum Beginn der Jahrtausendwende befand sich hier ein Park. Anlässlich des tausendjährigen Bestehens der Stadt, ist beschlossen worden, die Kathedrale wieder aufzubauen, und so erhob sich der schneeweiße Bau bereits 2010 an der Wolga.
Im Baujahr 1215, legte die erste Mariä-Entschlafens-Kathedrale den Anfang für Steinarchitektur in Jaroslawl. Es war eine opulent verzierte Kirche, mit Schnitzereien aus weißem Werkstein, Majolika auf dem Boden und vergoldetem Kupfer an den Türen. Bei einem Brand in 1501 ist die Kathedrale stark beschädigt worden und musste später umgebaut werden, wobei bei den Aufräumarbeiten Reliquien von Konstantin und Wassilij, zwei Jaroslawler Fürsten aus dem 13. Jahrhundert, entdeckt worden sind. Dieser Fund wurde zum wichtigsten Heiligtum der neuen Kathedrale, die 1516 erbaut wurde, und verbleibt es auch bis heute. Mitte des 17. Jahrhunderts ist die bereits umgebaute Kathedrale durch einen Brand zerstört worden. Die neue Mariä-Entschlafens-Kirche, die noch im gleichen Jahrhundert auf Erlass des Zaren errichtet worden ist, erhielt 1788 den Status der Hauptkirche. Das war eine große Kirche mit fünf Türmen und einem alleinstehenden Glockenturm, ihre Kuppeln wurden als erste in der Stadt vergoldet. In den ersten Jahren der sowjetischen Herrschaft wurde der Glockenturm auseinander genommen und die Kathedrale in ein Getreidelager umgewandelt. Im Jahre 1937 wurde sie gesprengt, woraufhin an dieser Stelle ein Park entstanden ist. Anfang des 21. Jahrhunderts fiel die Entscheidung, die Kathedrale wiederaufzubauen, wobei man davon absah, sich detailgetreu an das Erscheinungsbild des zerstörten Gotteshauses zu halten.2004 ist hier das Fundament der jetzigen Mariä-Entschlafens-Kathedrale gelegt worden. Die Kathedrale beeindruckt mit ihren Ausmaßen: Die Höhe beträgt beinahe 50 Meter und hat eine Kapazität von bis zu 4000 Menschen. Zu ihren Heiligtümern gehört die weltweit größte Ikone, die über dem Tor hängt; Für ihre Anfertigung waren über eintausend Kacheln vonnöten. Die Reliquien der heiligen Konstantin und Wassilij, die im 17. Jahrhundert entdeckt worden sind, werden ebenfalls in der Kathedrale aufbewahrt. Sie sind aus einer anderen Jaroslawler Kathedrale, die nach dem heiligen Fedor benannt ist, zurückgekehrt - dorthin hatte man sie noch im letzten Jahrhundert übergeben.